Bevor ich mich tief in dieses so wichtige Thema einlasse, möchte ich klarstellen, dass ich aus Sicht einer betroffenen Mutter mit einer über 15-jährigen Erfahrung auf diesem Gebiet schreibe. Ich erhebe keinen Anspruch auf wissenschaftliche Korrektheit. Ich möchte in diesem Artikel Eltern Impulse geben, aber auch Lehrkräfte und Psychologen bzw. Therapeuten dafür sensibilisieren, ein Augenmerk auf das Thema „Hochbegabung und ADHS – Fehl- und Doppeldiagnosen bei Kindern“ zu legen. Vor allem empfehle ich in diesem Zusammenhang das Buch „Doppeldiagnosen und Fehldiagnosen bei Hochbegabung“ von James T. Webb (und anderen). (Werbung)
In diesem Zusammenhang möchte ich dir zunächst aus unserer kräftezehrenden Familiengeschichte erzählen, aus der dir möglicherweise Aspekte bekannt vorkommen. Unser älterer Sohn war bereits im Kindergarten auffällig. Er reagierte paradox auf Situationen, stellte Dinge an und war unglaublich wissbegierig und neugierig. Auf der Suche nach der Essenz zerstörte er Sandkästen, grub Teichschläuche aus dem Garten aus und verteilte Sägespäne in einem Hof mit Kopfsteinpflaster. Auf Spielplätzen bewegte er sich nicht auf den Spielgeräten, sondern erkundete lieber die Gegend außerhalb des Spielplatzes.
Letztendlich erhielten wir gegen Ende der Kindergartenzeit die Empfehlung, eine Erziehungsberatung in Anspruch zu nehmen. Die Maßnahmen liefen jedoch allesamt ins Leere. Danach folgte direkt nach der Einschulung eine erste ADHS-Diagnostik. Dazu wurde ein IQ-Test durchgeführt, der eine überdurchschnittliche Begabung von 121 ergab. Damit war die Sache für uns erst einmal klar. Wir wussten, dass unser Sohn clever ist und Verhaltensauffälligkeiten zeigt. Das Ergebnis der Diagnostik passte somit für uns und wir fragten nicht weiter nach.
Das ADHS wurde behandelt, wir machten eine Ergotherapie und gaben nach langem Überlegen und alternativen Versuchen Medikamente. Aber all das führte uns bzw. unseren Sohn nur bedingt weiter.
Ich möchte an dieser Stelle keine Diskussion über das Pro und Contra von Medikamenten anstoßen. Vielmehr lade ich dich ein, unsere komplette Geschichte in meinem Buch „Hochbegabt gescheitert – und neue Türen öffnen sich“ nachzulesen. Damit wird sicher vieles klarer.
Unser Sohn wurde älter und hinterfragte immer mehr die Dinge, mit denen er sich beschäftigte oder beschäftigen sollte. Er langweilte sich im Unterricht und beteiligte sich nur dann mündlich, wenn ihn etwas wirklich interessierte. Leider waren seine Leistungen bei einem LRS-Test (Lese-Rechtschreib-Schwäche) in der weiterführenden Schule auffällig. Seine äußerst pragmatische Art äußerte sich darin, dass unser Sohn keinen Wert auf Rechtschreibung oder Lesbarkeit legte. Also besuchte er ab der 5. Klasse für ca. 3 Jahre einen LRS-Nachmittagskurs.
Damit profitierte er von einem Notenschutz. Denn die Rechtschreibung, die bei ihm katastrophal war, wurde in den Arbeiten und Hausaufgaben nicht bewertet. Darüber waren wir sehr froh, denn es bedeutete für uns ein Problem weniger. Auffällig war jedoch, dass unser Sohn in den LRS-Nachmittagseinheiten eine 1A-Rechtschreibung in einer Schönschreibung hinlegte, die sofort hätte gedruckt werden können. Die Lehrkräfte konnten sich keinen Reim darauf machen, trotzdem beließen sie ihn in dem Kurs.
So zog sich Schuljahr um Schuljahr hin. Unser Sohn vermied immer mehr die Schule. Mit Einsetzen der Pubertät nahm er keine Medikamente mehr, da er sie nicht mehr vertragen hatte. Er reagierte mit innerlicher Unruhe und Übelkeit. Die Schulvermeidung wurde schlimmer und mündete schließlich in einer Schulverweigerung, als er 15 Jahren alt war.
Natürlich versuchten wir händeringend eine Lösung zu finden. Endlich stolperte ich über das Wort „Underachievement“, was gemeinhin mit "Minderleistung" übersetzt wird. Darauf werde ich sicher in einem anderen Artikel noch einmal eingehen.
Gefunden hatte ich dies auf der Website der Psychologin Frauke Niehues, die sich besonders mit ADHS und Hochbegabung beschäftigt. „Na gut, aber Hochbegabung ist ja für uns kein Thema“, dachte ich. Trotzdem las ich weiter und stieß auf den Part „Fehl- und Doppeldiagnosen“. Das fesselte mich jetzt doch und ich überlegte nun doch, ob bei unserem Sohn eine Hochbegabung vorliegen könnte.
Frauke Niehues stellte die Symptome von Hochbegabung und Höchstbegabung anderen psychischen Störungen wie ADHS, Autismus Spektrum Störung, Störung im Sozialverhalten, Borderline und weiteren gegenüber, die mich mehr und mehr erstaunten. Und tatsächlich konnte ich die Aspekte unseres Sohns nach dieser Tabelle eher der Hochbegabung zuordnen als dem ADHS. Zumindest erstaunten mich die Überschneidungen sehr.
Wie sich Hochbegabung äußern kann und was dahintersteckt
(Quelle: https://www.xn--knnen-macht-spass-zzb.de/de/nachrichten-leser/fehl-und-doppeldiagnosen.html)
Diese Aspekte werden aber gleichzeitig auch dem ADHS und manchmal auch einer Autismus Spektrum Störung zugeordnet. Daher kannst du dir sicher vorstellen, wie schwer es sein muss, eine eindeutige Diagnostik vorzunehmen. Ganz schnell sind wir hier also bei Hochbegabung und AHDS sowie bei Fehl- aber auch Doppeldiagnosen.
Wir waren sehr überrascht, als unser Sohn doch in den Bereich der Hochbegabung fiel. Ein Wert lag sogar nahe der Höchstbegabung. Das stimmte uns einerseits froh, aber auch traurig. Denn bereits in der Grundschule hätte viel mehr in Richtung Hochbegabung unternommen werden können. Jetzt in der Pubertät war das Kind in den Brunnen gefallen, denn der Fokus lag stets auf den Defiziten. Die Gelegenheit einer ernsthaften Förderung in der Schule aber auch unsererseits war verpasst.
Diese Liste brachte mich zum Nachdenken. Ich informierte mich weiter, schaute Videos und sah mir Interviews an. (Die Links zu den wichtigsten findest du auch in meinem Buch.) Also vereinbarten wir einen Termin bei einem Begabungscoach, der nach dem Erstgespräch direkt eine Begabungsdiagnostik anregte.
Gerade im außerschulischen Bereich hätte ich wesentlich stärker den Fokus auf die Hochbegabung legen können – wenn ich davon gewusst hätte. Gerne wäre ich mit meinem Sohn Mitglied bei dem Verein Mensa oder bei der DGhK geworden. Die Tür für Familientreffen mit anderen hochbegabten Kindern hätte offen gestanden. Schon früh hätte er Gleichgesinnte finden können und sein Gefühl des Andersseins hätte sich möglicherweise weniger stark ausgeprägt.
So gab er aber irgendwann auf, weil sich für ihn gefühlt die ganze Welt gegen ihn verschworen hatte. Seine Offenheit für förderliche Maßnahmen während seiner Pubertät bewegte sich gegen Null. Für uns war das ganz klar eine verpasste Chance zulasten des Kindes bzw. mittlerweile Jugendlichen.
Ich möchte hier noch ergänzen, dass es auch Doppeldiagnosen geben kann. Ich bin heute davon überzeugt, dass unser Sohn zweifach außergewöhnlich war (twice exceptional students). Zumindest bis zur Pubertät. Warum es so wichtig ist, die richtigen Diagnosen zu stellen, ergibt sich aus folgenden Überlegungen, die sich an die Diagnostiken anschließen:
Die Psychologin Frauke Niehues betont, dass Fehldiagnosen „weitreichende negative Folgen für das Selbstbild und Selbstwirksamkeitserleben des HB (Hochbegabten) haben“. (Quelle: https://www.xn--knnen-macht-spass-zzb.de/de/nachrichten-leser/fehl-und-doppeldiagnosen.html)
Stellt man eine Diagnose aufgrund einer Verletzung, ist diese meist eindeutig: ein gebrochenes Bein, Steine in der Galle, Herzinfarkt. Die Diagnostik im Rahmen der psychischen Erkrankung hingegen sieht anders aus. Meist erfolgt dies in Form einer Beobachtungsdiagnostik.
Das heißt, das Verhalten und die Leistungen des Kindes werden in verschiedenen Testreihen fachlich beobachtet und getestet. Ergänzend werden Fragebögen der Angehörigen und der Erzieher/Lehrkräfte hinzugezogen. Daraus entsteht ein Gesamtbild. Doch sind die Angaben verlässlich und ist die Diagnose somit valide, also gültig?
In unserem Fall erhielten wir, als unser Sohn in der 8. Klasse war, die Empfehlung für eine Autismus Spektrum Störung-Diagnostik seitens der Lehrkräfte. Damals wurde es noch Asperger Autismus genannt. Unser Sohn war 80 % des Unterrichts nicht ansprechbar und saß nahezu apathisch auf seinem Stuhl. Er war in seiner inneren Welt und in Gedanken versunken, dass ihn seine Umgebung und was dort passierte, einfach nicht interessierte. Er sah keinen Sinn in vielen Unterrichtsinhalten, die er ebenso oft bei Lehrkräften hinterfragte. Also tippten diese auf einen Autismus und baten uns, diesem nachzugehen. Denn auch wir stocherten im Trüben, warum unser Sohn sich so verhielt.
Kurze Zeit später stießen wir eine entsprechende Diagnostik an. Es folgten wieder Fragebögen, Gespräche und ein IQ-Test. Der untersuchende Arzt konnte jedoch keine Auffälligkeiten feststellen, wohl aber das Vorliegen eines ADS (die Hyperaktivität war verschwunden). Ein Jahr später besuchte unser Sohn eine Reha-Maßnahme, da sich die Situation in der Schule immer weiter verschlimmerte.
Im Abschlussgespräch fragte uns die Psychologin, warum wir keine Autismus-Diagnose erhalten haben, er zeige deutliche Symptome. Wir schauten sie verwundert an, denn damit hätten wir nicht gerechnet. Sie empfahl uns, eine weitere Diagnostik zu machen, was wir aber nicht taten. Es lagen bereits so viele Diagnostiken hinter uns und vor allem hinter unserem Sohn, der sie meist geduldig ertrug.
Als unser Sohn ca. 1 Jahr später in einer Wohngruppe untergebracht war, um seinen Realschulabschluss in einer Förderschule für Hochbegabte nachzuholen, zeigte er Symptome einer Depression. Also fand er wieder den Weg in eine psychologische Praxis. Da die Begabungsdiagnostik erst ein Jahr zurücklag (ein IQ-Test sollte nur alle 2 Jahre erfolgen) und die Hochbegabung bereits bestätigt war, erfolgten die Untersuchungen nur im psychischen Störungsbereich: ADHS, Autismus, Depression.
Beim Abschlussgespräch überraschte uns der Arzt mit einer Zusammenfassung, die wiederum neu für uns war und eine interessante Erklärung lieferte. Er sagte, dass die Diagnostiken für ADHS, Autismus und Depression unauffällig gewesen seien. Sämtliche Besonderheiten, die unser Sohn zeigt, würden aber auf dem heterogenen Testergebnis der Hochbegabung resultieren.
Da die Werte ziemlich auseinanderliegen, wäre es kein Wunder, dass er diese Eigenschaften zeigt. Er würde sich so sehr in seinen Gedanken verstricken, weil er aufgrund seiner Hochbegabung sehr schnell denkt. In diesem Gedankenkonstrukt bliebe er dann hängen und käme kaum noch heraus. Unser Sohn würde sich damit praktisch selbst ständig überfordern. Aufgrund seines heterogenen Begabungsprofils müsse er lernen, damit zu leben.
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Ich fasse unseren Diagnostikmarathon noch einmal zusammen. Damit möchte ich verdeutlichen, wie eng Fehl- und Doppeldiagnosen zusammenliegen können. Aber auch, welches Leid unsere Kinder erfahren müssen, wenn sie falsch behandelt oder nicht gefördert werden. Ganz zu schweigen davon, wie es für sie sein muss, diesen Diagnosemarathon auszuhalten.
Vor allem möchte ich dafür sensibilisieren, aus meiner Sicht als Mutter, dass es nicht die eine diagnostische Lösung gibt. Das Kind verändert sich ständig, es ist im Wachstum und entwickelt sich weiter. Gerade ein ADHS kann sich mit der Pubertät verändern. Heute bin ich überzeugt, dass es bei unserem Sohn so war.
Du siehst, dass das Thema Fehl- und Doppeldiagnosen ein weites und wichtiges Feld ist, wenn es letztendlich darum geht, Kindern die richtigen Maßnahmen zukommen zu lassen. Sicher sind wir nicht die Einzigen, die viele Diagnostiken hinter sich haben. Umso wichtiger finde ich es, über dieses Thema zu sprechen und dafür zu sensibilisieren. Natürlich gibt es dazu die unterschiedlichsten Meinungen, fachlich, schulisch und erzieherisch. Speziell die Eltern haben ein Bauchgefühl für ihre Kinder. Das sollte bei all der Diagnostik nie außer Acht gelassen werden.
Meine Empfehlung, die ich bei meinen Interviews wiederhole, ist: Wenn du den Verdacht hast, dass dein Kind besonders begabt ist, dann lass zunächst eine Begabungsdiagnostik bei einem erfahrenen Begabungsdiagnostiker machen. Dieser wird sicher einen Test nutzen, der für das Kind geeignet und gleichzeitig anerkannt ist. Der Vorteil ist, dass dieser eine gute Atmosphäre schafft, damit das Kind sein Potenzial vollumfänglich zeigen kann.
Du erhältst nach der Diagnostik ein Gutachten, welches für die Schule – sofern sie offen dafür sind – hilfreich sein kann. Sollten dennoch noch weitere Auffälligkeiten auftreten, ist eine klinische Diagnose zu den psychischen Störungen ratsam. Und ja, in der klinischen Diagnostik werden ebenfalls IQ-Tests im Rahmen der Diagnostik. Diesen würde ich aber aufgrund der ohnehin schon defizitären Betrachtungsweise und Atmosphäre auslagern und vorher machen lassen.
Du möchtest mehr über unsere "Odyssee" erfahren? Lies unsere Geschichte mit zwei betroffenen Kindern in meinen Buch "Hochbegabt gescheitert - und neue Türen öffnen sich."
Rezensionen für dein Buch sind von unschätzbarem Wert, wenn du Bücher verkaufen möchtest. Da ist es egal, ob die Rezensionen auf Online-Plattformen auftauchen, wie beispielsweise Amazon. Aber auch Rezensionen in Fachzeitschriften sind wichtig für dein Buchmarketing. Anhand eines Beispiels einer negativen Rezension möchte ich dir heute einen Einblick geben, wie ich persönlich damit umgehe und was eine negative Rezension mit mir macht. Vielleicht hilft es dir bei der Frage, wie du mit negativen Rezensionen zu deinem Buch umgehst, solltest du welche bekommen.
Im Rahmen meiner Pressearbeit schreibe ich viele Blogger und Podcaster, aber auch Fachzeitschriften an. In diesem Zusammenhang empfehle ich dir das Buch „Von unsichtbar zu Pressestar“ von Eva Primavesi. Damit erhältst du eine großartige Strategie an die Hand, deine Pressearbeit aufs nächste Level zu heben.
In meinem Rezensionsmanagement habe ich also auch eine Mitgliederzeitschrift im Rahmen der Hochbegabung angeschrieben. Hier passt mein Buch „Hochbegabt gescheitert – und neue Türen öffnen sich“ wunderbar hinein. Nun habe ich erfahren, dass sogar zwei Rezensionen zu meinem Buch dort erschienen sind. Eine positive und eine negative. Der Leser solle sich selbst ein Urteil bilden, stand in der Überschrift. Hier gelangst du zum MinD Mag, die Rezensionen befinden sich ab Seite 34.
Ich möchte diesen Artikel nicht nur nutzen, um dir zu erzählen, was eine negative Rezension mit mir macht. Sondern ich möchte auch die Gelegenheit nutzen, Stellung zu der negativen Rezension zu nehmen und meine Antwort als Autorin dazu verfassen. Im Grunde genommen finde ich diese Art der Gegenüberstellung von Meinungen super, denn jeder hat damit eine Möglichkeit, zwei Seiten wahrzunehmen und eine Entscheidung pro oder kontra zu treffen.
Trotzdem möchte ich hier Stellung zu grenzwertigen bzw. falschen Darstellungen geben, die in der negativen Rezension enthalten sind. Es ist mir ein Herzensanliegen, das aufzuklären, denn ich kann es einfach nicht so stehen lassen. Generell ist es eine interessante Frage, wie man öffentlich auf Rezensionen reagiert. Diese Frage möchte ich später beantworten.
Natürlich folgten Überlegungen, als ich die Rezension las, wie ich jetzt damit umgehe. Vielleicht kennst du das auch: Du bist erst einmal wütend, fühlst dich beleidigt oder ungerechtfertigt behandelt und würdest dich gerne sofort wehren. Ich kenne dieses Gefühl gut, doch auf der anderen Seite weiß ich, dass die Reaktion dann zu sehr nach einer Rechtfertigung aussieht. Das kann nach hinten losgehen und negativ auf dich zurückfallen. Warum mache ich es jetzt trotzdem?
Ich habe neben über derzeit 33 5-Sterne-Bewertungen auf Amazon eine 1-Sterne-Bewertung kassiert. (Stand August 2024) Das war kein großes Problem, denn es ist klar, dass mein Buch nicht jedem gefallen muss. Ich weiß aber auch, dass mein Buch, von dem ich bisher über 800 Exemplare in 4 Monaten verkauft habe, bereits vielen Familien geholfen hat und ich viele berührende und emotionale Rückmeldungen dazu erhalten habe.
Der Grund dafür, dass ich hier Stellung zu der negativen Rezension nehme, ist, dass diese für mich sehr grenzwertig war und teilweise aus meiner Sicht Falschbehauptungen enthielt. Aus diesem Grund muss ich die Dinge ein wenig klarstellen. (Falls dich dieser Exkurs zu der Buchrezension nicht interessiert, scrolle gerne weiter.) Es geht konkret um die Rezension in der Mitgliederzeitschrift des Hochbegabtenmagazins MinD Mag. Mensa ist eine Organisation für Hochbegabte ab einem IQ von 130. Seit kurzer Zeit bin ich dort Mitglied, da ich eine spät erkannte Hochbegabte bin.
Mein Buch ist zwar ein Sachbuch, aber vor allem ein Erfahrungs- und Mutmachbuch für Eltern hochbegabter Kinder sowie für Lehrkräfte. Es geht mir darum, für das Thema zu sensibilisieren und Impulse zu geben. Das habe ich so umgesetzt, dass ich den Lesern eine Einführung zum Thema mit weiterführenden Literaturempfehlungen gebe. „Sachbuch“ bedeutet, dass ein Sachgebiet bzw. ein Gegenstand aus einem Sachgebiet dargestellt wird. Ein Fachbuch hingegen richtet sich an Experten und ist wissenschaftlich ausgerichtet. Daher kann ich es nicht nachvollziehen, wenn die Rezensentin in der Überschrift schreibt „Hochbegabt am Sachbuch gescheitert“.
Die Rezensentin bemängelt, dass das „vermeintliche Hintergrundwissen … nicht über das Niveau eines Schulreferats hinaus (reicht)“. Ehrlich gesagt, soll es das auch nicht. Ebenso führte die Rezensentin an, dass ich „trotz eigenen Hochschulabschlusses auf keinen wissenschaftlichen Artikel (verweise), dafür auf Wikipedia und Netdoktor.“
Die erste Frage ist, was hat das eine mit dem anderen zu tun? Muss ich, weil ich einen Hochschulabschluss habe, stets Texte und Bücher auf einem höchst wissenschaftlichen Niveau schreiben? Die Zielgruppe und die Intention entscheiden für mich das Wording. Zudem muss ich der Aussage widersprechen, denn in meinem Buch habe ich über 90 Literaturempfehlungen aufgeführt.
Enthalten sind Links zu wissenschaftlichen Studien, Bücher von anerkannten Experten, Internetseiten mit weiterführenden Infos, Interviews, Fachartikel von diversen Portalen und viele mehr. Es geht in meinem Buch darum, Eltern und Lehrkräften weiterführende (und gut verständliche) Literatur an die Hand zu geben, ohne dass sie gleich wissenschaftliche Studien zurate ziehen müssen.
Eine dritte Aussage, die ich ebenfalls grenzwertig finde, ist: „Tragischerweise scheinen die Lesenden auf Amazon dies für qualitativ hochwertiges Fachwissen zu halten.“ Damit drückt sie ihr Unverständnis über die positiven Rezensionen aus, was ich übergriffig finde. Die Frage ist, ob die Leser „hochwertiges Fachwissen“ erwarten oder eben eine Erfahrungs- und Mutmachgeschichte „mit zahlreichen Infos zu (den Themen)“, wie es auf dem Buchtitel als Untertitel lesbar ist, welches sie in ihrer Situation weiterbringt.
Ich bezweifle, dass sie die Rezensionen wirklich durchgelesen hat. Spätestens hier hätte sie gemerkt, dass sich mein Buch nicht an Fachpublikum richtet und somit der wissenschaftliche Anspruch nicht erwartet werden kann. Vielmehr soll es zeigen, dass betroffene Eltern nicht allein sind und dass sie Impulse erhalten, welche Themen noch in Betracht gezogen werden könnten. Denn so einer Situation waren wir als Eltern ausgesetzt und wären froh gewesen, umfassende Impulse parat gehabt zu haben.
„Susanne leistet damit ihren Beitrag, Mythen (nicht nur) über Hochbegabung an die nächste Generation von Suchenden weiterzutragen.“, schreibt die Rezensentin. Darüber musste ich eine Weile nachdenken. Denn der Mythos von Hochbegabung in der Gesellschaft ist der, dass Hochbegabte als Genies angesehen werden. Als Menschen, denen alles zufällt, die keine Probleme in der Schule haben, die ehrgeizig sind und leicht durchs Leben gehen.
Mit meinem Buch und dem provokanten Titel „Hochbegabt gescheitert…“ möchte ich mit genau diesem Irrglauben aufräumen. Ich möchte dafür sensibilisieren, dass dem eben nicht so ist. Dass es einen kleinen Anteil gibt, die durchaus Anpassungsprobleme zeigen. Laut der wissenschaftlichen Rost-Studie, die ich übrigens in meinem Buch zitiere, betrifft dies ca. 15 % der Hochbegabten.
Ich finde es generell wunderbar, dass Menschen bereit sind, mein Buch zu lesen und sich die Mühe machen, eine Rezension zu schreiben. Ganz egal, ob es eine positive oder negative ist, daher gilt mein Respekt auch dieser Rezensentin. Jeder hat sein Recht auf die eigene Meinung, und das ist auch gut so. Jedoch hatte ich den Eindruck, dass sie die Zielgruppe und die Absicht meines Buches völlig falsch verstanden hat, was ich schade finde. Diese Punkte waren für mich klärungsbedürftig, weshalb ich hier darauf eingegangen bin.
Die Rezensentin hat durchaus auch positive Worte gefunden: „Susannes warmherzige, direkte Ansprache der Lesenden“ oder auch eine Empfehlung, dass mein Buch dann zu empfehlen ist, „wenn man sich für einen sehr persönlichen Erfahrungsbericht über Schwierigkeiten einer hochbegabten Schulkarriere interessiert“.
Kennst du die Geschichte mit dem schwarzen Punkt? Schau dir gerne hier erst einmal das Video an.
Generell neigen wir dazu, die negativen Dinge in den Fokus zu rücken, uns schlecht zu fühlen und sofort zu überlegen, wie wir den Fehler ausbügeln können. All die guten Dinge blenden wir in diesem Moment aus. Das Video bringt das ziemlich auf den Punkt – im wahrsten Sinne des Wortes. In meinem Fall habe ich eine 1-Stern-Rezension erhalten und diese negative, auf die ich oben eingegangen bin. Daneben habe ich diese unzähligen positiven Rezensionen und Zuschriften erhalten von berührten Eltern, denen mein Buch weitergeholfen hat. Worauf sollte ich nun meinen Fokus legen?
Natürlich mache ich mir auch Gedanken, was ich besser hätte machen können und an welchen Punkten meine Intention unklar war. Aber das veranlasst mich jetzt nicht dazu, mein Buch auf den Prüfstand zu stellen und es zu verändern. Genau diesen Tipp würde ich dir auch geben. Wenn du viele positive Rückmeldungen erhältst, dann freu dich darüber. Eine negative Rückmeldung fällt dann kaum ins Gewicht.
Mir hilft es immer zu überlegen, in welcher Situation der Rezensent war. War er wütend? Ist er neidisch? Macht es ihm Spaß, schlechte Bewertungen zu geben? Hat er schlechte Erfahrungen gemacht? All das kannst du nicht absehen. Daher nimm es nur zur Kenntnis und richte deinen Fokus auf die positiven Rezensionen und Rückmeldungen.
Du kannst davon ausgehen, dass die Menschen dich dann bewerten, wenn sie mehr als zufrieden sind. Zufriedenheit löst meist keine Handlung aus. Sind deine Leser jedoch begeistert, oder hast du sie auf irgendeine Weise berührt, dann möchten sie das mitteilen. Sie bewerten dann und schreiben eine Rezension.
Natürlich gilt das auch im umgekehrten Sinne. Aber wir wissen ja, der Mensch fokussiert sich lieber auf negative Dinge und beschwert sich, als dass er mit einem Lob rausrückt. Das ist ganz normal.
Weitere Tipps rund um dein Rezensionsmanagement aber auch generell zur Buchveröffentlichung findest du in der Low Content Revolution (Werbung):
Als mich eine Freundin fragte, was die negative Rezension in der Hochbegabten-Zeitschrift mit mir macht, antwortete ich ihr, dass ich das recht gut wegstecken kann. Vor einigen Jahren wäre das noch nicht so gewesen. In mir hätte sich alles zusammengezogen, mir wäre übel geworden und ich hätte das nächste Mauseloch gesucht, in das ich mich für immer verkriechen kann. Vielleicht geht es dir ähnlich?
Heute weiß ich, dass ich es nicht allen recht machen kann und das auch nicht meine Aufgabe ist. Wie ich schon geschrieben habe, kannst du es nicht einschätzen, warum der andere so gehandelt hat. Und das ist in Ordnung so. Heute kann ich es so stehenlassen.
Ich hadere nicht mit der negativen Rezension in diesem Magazin und ich werde dort auch nicht einschreiten und mich für eine Richtigstellung einsetzen. Ich respektiere die Meinung der Rezensentin. Trotzdem habe ich diesen Artikel genutzt, um Dinge richtigzustellen. Das war mir wichtig für die Leser, die mein Buch vielleicht noch nicht kennen. Ich handelte nach meinem Gefühl, welches mich auch nach vielen Tagen drängte, das zu tun. Denn diese Rezension erforderte eine Antwort bzw. eine Klarstellung.
Es ist eine Gratwanderung, welche Reaktion jeweils die richtige ist. Daher gebe ich dir den Tipp, eine oder mehrere Nächte darüber zu schlafen und dann zu entscheiden. Die Emotionen sollten komplett rausgenommen werden, während sachliche Argumente in Ordnung sind. Was letztendlich richtig oder falsch ist, liegt immer im Auge des Betrachters.
Im Rahmen einer Blogparade, die Begabungsexpertin Dina Mazzotti zum Thema Kreativität ins Leben gerufen hat, ist dieser Blogartikel zum Thema: Wie hochbegabte Kinder von Kreativität in der Schule profitieren“ entstanden. Er ist eine Ergänzung zu den Ausführungen in meinem Buch „Hochbegabt gescheitert – und neue Türen öffnen sich“, in dem ich über unsere Erfahrungen mit zwei hochbegabten Kindern spreche.
Kreativität ist ein Thema, was mir persönlich als Werbeagentur-Inhaberin sehr am Herzen liegt. Denn mein Alltag besteht aus Kreativität. Mein Lieblingsspruch für meine Kunden lautet: „Hinter jeder Ecke lauert eine neue Idee“. Das besonders, wenn es um Social Media-Marketing geht, aber das ist ein anderes Thema. Auch diverse Kreativitätstechniken, die angewandt werden können, sollen heute kein Thema sein, denn in diesem Artikel geht es ganz allgemein um die Kreativität im Schulalltag.
Heute geht es darum, von welchen Möglichkeiten im Rahmen der Kreativität vor allem hochbegabte Kinder in der Schule profitieren können. Denn im sonst recht starren Bildungssystem, in dem viele Inhalte und Lösungen bereits vorgegeben sind, bricht die Kreativität aus dem Rahmen aus und schafft Neues – wo wir schon bei der Definition wären. Und das ist auch gut so, denn das eröffnet ganz neue Welten an Ansichten, Möglichkeiten und Lösungen.
Es ergibt sich fast von selbst, dass bei der Betrachtung des Themas Hochbegabung und Kreativität der Blick auf Joseph Renzulli mit seinem Vier-Ringe-Modell fällt. Renzulli ist ein amerikanischer, pädagogischer Psychologe und Bildungswissenschaftler, der vor allem in den späten 1970er-Jahren tätig war. Sein Schwerpunkt liegt auf der Begabungsforschung. Auf Wikipedia liest du hier mehr über ihn.
Sein Verständnis von Hochbegabung ist, dass traditionelle Intelligenztests neu bewertet werden sollten, da sie die Vielzahl von Talenten nicht abbilden. Gerade die Kreativität ist ein Aspekt, der Hochbegabte auszeichnet, denn sie haben die Fähigkeit, sich tief und breit in Themen einzudenken, viele Aspekte in Betracht zu ziehen und neue Lösungen und Möglichkeiten daraus zu entwickeln.
Diese Erfahrungen haben wir selbst auch gemacht. Bei unseren beiden Kindern, die einen gleichhohen Gesamt-IQ haben, sind die Einzelwerte dennoch völlig unterschiedlich angelegt. Während der ältere Sohn große Stärken im räumlich-visuellen Wahrnehmungsbereich hat und dort sogar an der Höchstbegabung kratzt, hat der Jüngere Stärken im sprachlichen Bereich. Seine Werte sind zudem wesentlich homogener ausgeprägt als die seines älteren Bruders. Daher ist der Blick auf die individuellen Begabungen, die Ausprägungen sowie die damit verbundenen Schwierigkeiten im Schulkontext so wichtig, um eine adäquate Förderung zu erreichen.
Gemein dürfte aber allen hochbegabten Schülerinnen und Schülern sein, dass sie von einem Bildungskonzept profitieren, welches sich auf ihre Stärken fokussiert und sie in ihrem Potenzial abholt. In meinem Buch greife ich das Modell des selbstgesteuerten Lernens auf. Ich zeige anhand eines Hospitationsberichtes, wie dieses Konzept in staatlichen Gesamtschulen umgesetzt werden kann. Es ist ein System, von dem alle Schüler profitieren können, ganz gleich, welche individuellen Begabungen und Fähigkeiten sie mitbringen.
Auch Renzulli betont, dass eine individualisierte und anregende Lernumgebung dabei hilft, das volle Potenzial jeden Schülers und jeder Schülerin zu entfalten. Sein Drei-Ringe-Modell veranschaulicht dafür den Zusammenhang und die Dynamik von Hochleistung. Die Dynamik der kreativen und produktiven Hochleistung entsteht dabei aus überdurchschnittlichen Fähigkeiten, die das Kind mitbringt, seinem Engagement der Sache gegenüber und der Kreativität, die es dabei ausleben darf. Vor allen in selbstgesteuerten Lernkonzepten finden sich dafür meines Erachtens die besten Voraussetzungen.
Sicher kennen das viele Eltern, wenn sie ihre hochbegabten Kinder beim Spielen und Basteln beobachten. Interessiert die Kinder ein Thema, dann beschäftigen sie sich intensiv damit. Wichtig ist, dass sie für sich einen Sinn dahinter erkennen, was eine wichtige Voraussetzung für die innere (intrinsische) Motivation ist. Je höher diese ist, umso höher ist das Engagement der Sache gegenüber. Dank der Möglichkeiten des sehr gut begabten Kindes, tief und breit zu denken und alles ins Kalkül zu ziehen, entwickelt es kreative Lösungen, die einzigartig und neu sind. Voraussetzungen dafür sind Zeit, Raum und Selbstbestimmung.
Renzulli hat sein Modell so aufgebaut, dass die drei Themen Begabung, Engagement und Kreativität wie drei Ringe ineinandergreifen, sich gegenseitig beeinflussen und eine Hochleistung ermöglichen. Die Ringe sind in einen weiteren wichtigen Bereich eingebettet: Die Umwelt. Gerade das Umfeld, in der diese Fähigkeiten ausgelebt werden können, sind wichtig zu betrachten, da sie Voraussetzung für das Greifen der drei Ringe sind.
Das ist vor allem im Kontext Schule wichtig. Werden hier die Voraussetzungen nicht geschaffen, um das Aktivieren des Drei-Ringe-Modells zu gewährleisten, wird auch das Modell nicht greifen.
In der Praxis bedeutet dies, dass diese Kinder zwar beim Schuleintritt zunächst hoch motiviert sind, doch sie sich schnell ausgebremst fühlen. Doch wir sind auf der Suche nach der Antwort, wie hochbegabte Kinder von Kreativität in der Schule profitieren können. Schauen wir uns daher im Einzelnen das Drei-Ringe-Modell an:
Die besondere Begabung bei diesen Kindern ist noch lange kein Garant dafür, dass auch die schulische Laufbahn gut gelingt. Dieser Punkt ist sehr wichtig, wenn wir die Leistungen der Kinder beurteilen. Denn Glaubenssätze wie „du brauchst keine Unterstützung, du bist doch so gut begabt“, hindern Lehrkräfte daran, sich diesen Schülern zu widmen und ihnen die Voraussetzungen zu schaffen, ihr Potenzial voll nutzen zu können.
Engagement: Die Kinder sehen teils keinen Sinn in den Dingen, die sie lernen sollen. Das betrifft beispielsweise den Umfang der Aufgaben, vor allem der Hausaufgaben. Sollen auf zwei Seiten oder mehr das Schreiben eines einzigen Buchstabens geübt werden, bringt das viele hochbegabte Kinder in die Verweigerungshaltung. Sie wollen schneller vorankommen und den nächsten Buchstaben schreiben - und sehen den Sinn von Wiederholungen für sich nicht.
Zum anderen betrifft es die Art der Aufgaben. Allzu oft sind Lerninhalte auseinandergerissen und in für sie unlogische Häppchen aufgeteilt. Viel lieber würden sie den Gesamtzusammenhang erfassen und tief in die Themen einsteigen. Die dritte Herausforderung im Engagement besteht darin, dass Lehrplaninhalte individuell nach ihrer Sinnhaftigkeit hinterfragt werden. Es entstehen Diskussionen mit den Lehrkräften, die für die Schüler oft nicht zufriedenstellend gelöst werden können.
Kreativität: Allzu gerne würden hochbegabte Schüler diesen Aspekt verwirklichen. Doch dazu kommen sie meist nicht, weil sie vorgefertigte Lösungen akzeptieren müssen oder von Lehrkräften ausgebremst werden. Entweder aus Zeitgründen, weil die Erfüllung des Lehrplans sonst in Gefahr ist, aber auch aus Angst, dass ihnen Inhalte und Lösungen aus den Händen gleiten und es jemand besser weiß als sie selbst. Vor allem die unbewussten Ängste und Vorbehalte von Lehrkräften gegenüber Hochbegabten und ihren Möglichkeiten könnten dieses Verhalten boykottieren.
Wir sehen, dass es gerade im Kontext Schule schwierig ist, die Kreativität bei Schülerinnen und Schülern zu wecken und fließen zu lassen. In einer konventionellen Schulorganisation mit festen Klassensystemen, vollen Klassen, einer Lehrkraft pro Klasse, wechselndem Fachunterricht und nach einzelnen Fächern strikt getrennten Lehrplänen wird die Kreativität meist direkt im Keim erstickt.
„Schule reproduziert sich selbst“, das ist ein Zitat, welches Cedric Lütgert bei meiner Hospitation in der Richtsbergschule Marburg äußerte. Damit trifft er den Nagel auf den Kopf. Schüler machen das Abitur, besuchen in der Universität eine Lehrerausbildung und kehren zurück zur Schule. Der Kreis schließt sich. Und leider verschwinden neue Ideen, die junge Lehrkräfte mitbringen, allzu oft im Nirvana, da sie dem Druck des Kollegiums unterliegen.
Der Mensch mag selten Veränderungen, bedeuten sie doch eine Bedrohung dessen, was sie gelernt haben und vermeintlich bisher erfolgreich umgesetzt haben. Kreative Denkansätze und neue Ideen werden daher von einigen Kolleginnen und Kollegen als bedrohlich wahrgenommen. Viel lieber bleiben sie bei ihrer Sicherheit, die sie seit Jahren leben. Das ist der Grund, warum Schule sich so schwer damit tut, neue Wege zu gehen. Und das ist der Grund, warum immer mehr Schülerinnen und Schüler den Weg in die Schulverweigerung gehen und die Schule abbrechen.
Kreativität ist die Fähigkeit, Neues zu erschaffen. Verlangen wir, dass Schüler kreativ werden, dann ist zunächst das Bildungssystem gefragt, kreative Lösungen für neue Wege in Betracht zu ziehen, anstelle sie zu boykottieren. Totschlagargumente wie „Wir haben es schon immer so gemacht und es hat uns nicht geschadet“ helfen dabei nicht weiter. Denn die Gesellschaft verändert sich. Sie wird offener, kreativer, individueller. Und wo steht Schule heute?
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Sicher gibt es die vielen kleine Lichtblicke, und das ist auch gut so. Eine Bildungsrevolution beginnt von unten. Da machen sich Schulleiter auf den Weg und erfinden ihre Schule neu. Sehr oft gehen sie den Weg in Richtung des selbstgesteuerten Lernens. Denn das Kind an sich liebt es zu lernen. Diese grundlegende Fähigkeit soll damit aufgegriffen werden. Der Lehrer wird zum Lernbegleiter und schafft die Voraussetzungen und das Umfeld, dass die Schüler ihre Begabungen ausleben können, Engagement zeigen und kreativ werden dürfen. Das ist meines Erachtens der einzig richtige Weg.
Doch der Weg bedarf Mut seitens der Schulleiter und der Lehrkräfte loszulassen, Neues zu wagen und selbst kreativ zu werden. Sie dürfen in die Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler vertrauen, dass sie ihren Weg gehen. Gleichzeitig dürfen sie ihnen Struktur geben, wo sie benötigt wird und individuell unterstützen, wenn es erforderlich ist. Dabei können sie ihren Lehrplan umsetzen, doch auf eine andere, offene Art, die den Schülern ermöglicht, selbst kreativ zu werden. Insgesamt dürfen Kinder bestenfalls praxisorientiert lernen und sich in ganzheitlichen Projekten weiterbilden.
Das Ergebnis einer des offenen und selbstgesteuerten Lernens, in der die Kinder ihre Kreativität ausleben dürfen, sind Jugendliche und junge Erwachsene, die alles mitbringen, was die Arbeitswelt heute fordert: Eigenmotivation, Selbststeuerung, Selbstorganisation und vor allem eine Lösungsorientierung. Das macht den Weg in ihre Ausbildung oder in ein Studium, in dem wissenschaftliches Denken und Handeln Voraussetzung ist, leichter.
Das Ergebnis sind weniger Studienabbrecher, weil die Schüler gelernt haben, kreativ an Problemstellungen heranzugehen und diese eigenständig zu lösen. Das Ergebnis sind auch selbstbewusste junge Auszubildende, die mit Liebe und Engagement ihrer Tätigkeit nachgehen können, weil ein praxisorientierter und ganzheitlicher Unterricht sie für ihren Ausbildungsberuf früh begeistern konnte. All das beantwortet die Ausgangsfrage, wie hochbegabte Kinder von Kreativität in der Schule profitieren können – doch das gilt für alle Kinder.
Denn in einem kreativen Raum ist für alle Platz, und es wäre ein Gewinn für die gesamte Gesellschaft.
Als Selfpublisher ein Buch schreiben und veröffentlichen – das bedeutet Ausnahmezustand. Genau das umschreibt meine derzeitige Situation, zwei Wochen nach Veröffentlichung meines Buchs auf Amazon.
Ich habe ein Buch geschrieben: "Hochbegabt gescheitert - und neue Türen öffnen sich". 328 Seiten voller persönlicher Erfahrungen aber auch mit fachlichen Informationen zum Thema Hochbegabung. Der Schreibprozess hat drei Jahre gedauert. Doch was in den letzten vier Wochen Großartiges passiert ist, möchte ich hier zusammenfassen, um dich zu inspirieren und dir Selfpublisher-Tipps zu geben, wenn du ein Buch schreiben und veröffentlichen willst. Aber auch für mich, um mich immer daran zu erinnern, was Wundervolles in dieser Zeit passiert ist.
Das Buch ist aus dem Korrektorat wieder zuhause angekommen. Sämtliche Korrekturen wurden durch meine großartige Grafikerin umgesetzt. Die ersten Testleser-Exemplare sind auf dem Weg. Ein vernünftiges Korrektorat zu machen, ist wichtig bei einem Buch. Denn Rechtschreibfehler fallen dem Leser unangenehm auf und beeinträchtigen den guten Eindruck und den Lesefluss. Natürlich geht immer mal etwas durch, aber du solltest mit einem Korrektorat oder sogar einem Lektorat alles ausmerzen, was möglich ist.
Ich war selbst überrascht, wie viele Rechtschreibfehler ich noch in meinem Buch hatte, obwohl ich den Duden drüber habe laufen lassen. Vor allem die vielen Wortwiederholungen waren erschreckend. Es gab Doppelseiten, auf denen ich das Wort „Doch“ bis zu 15-mal verwendete. Das passiert einfach im Schreibfluss, ist normal und kam im ganzen Buch glücklicherweise nur auf drei bis vier Doppelseiten vor. Das Schreiben ist oft sehr emotional und es tritt eine Art Betriebsblindheit ein. Deswegen ist das mit dem Korrektorat so wichtig.
Ich bin glücklich, dass meine Freundin Petra Eckert Deutschlehrerin ist. Somit hatte ich bei ihr eine perfekte Anlaufstelle. Mehr noch, denn sie beschäftigte sich mit einem ähnlichen Thema, das ich im Buch beschreibe.
Das Korrektorat begleitete einen Austausch mittels Sprachnachrichten auf WhatsApp. Heute ist aus dem Austausch ein eigener Podcast geworden: „Unerhört begabt und sensibel“. Dieser wird in Kürze veröffentlicht.
Glücklicherweise habe ich mir Unterstützung geholt, denn auf Amazon herrschen ganz eigene Regeln. Wenn du als Selfpublisher ein Buch schreibst und veröffentlichst, kannst du so viele Dinge falsch machen oder versäumen. All das wirkt sich später auf deine Reichweite und deine Platzierung bei Amazon aus. Hier bin ich dankbar, die Amazon-Expertin Alicia Schlienz an meiner Seite zu haben. Denn sie weiß, wie Amazon-Marketing funktioniert. Sie hat mit mir gemeinsam das Cover optimiert und mich bei den richtigen Kategorien und Suchbegriffen unterstützt.
Hin und weg war ich, als sie mir den Beschreibungstext für Amazon übergab. Dieser war auf den Punkt formuliert und brachte mir neue Ideen im Sinne der Vorteilsbeschreibung für das Cover, was wir direkt grafisch umgesetzt haben. Zudem ist Alicia mit ihrem WhatsApp Support eine Bereicherung. Sie gibt die richtigen Impulse, hat alle Fäden in der Hand und bringt Ruhe in den Prozess, die wichtig ist.
Denn du kannst dir vorstellen, wenn du ein Buch als Selfpublisher schreibst und veröffentlichst, möchtest du alles richtig machen. Allein ist das fast unmöglich, sofern du die Regeln von Amazon nicht beherrschst. Und da gibt es viele. Außerdem unterstützte sie mich bei meiner kleinen „Ich weiß nicht mehr, wo ich anfangen soll…“-Attacke und brachte sofort mit dem richtigen Impuls wieder Klarheit und Leichtigkeit in mein chaotisches Denken.
Damit dein Buch, welches du veröffentlichst, Vertrauen bei den künftigen Lesern aufbaut, braucht es Rezensionen. Das schiebt dich im Ranking bei Amazon nach oben. Am Anfang ist das ein Teufelskreis, wenn du noch keine Rezensionen hast, besonders als Selfpublisher ohne Verlag. Es gibt aber die Möglichkeit, sich Testleser zu suchen. Bei mir hat eine einzige Instagram-Story ausgereicht, um auf einen Schlag 10 Testleser zu haben. Dieser Erfolg hat mich umgehauen.
Nachdem ich weitere Probeexemplare bestellt hatte, habe ich diese an die Testleser versendet. Wichtig ist dabei, dass du dich an die Amazon-Spielregeln hältst. Zu diesem Zeitpunkt hieß das: Leseexemplar zur Verfügung stellen, um Rezension bitten, ohne Einfluss darauf zu nehmen, wie sie ausfällt. Vergütungen und Gutscheine für die Testleser sind tabu. Kommt das raus, werden die Rezensionen gelöscht. So einfach ist die Kiste.
Seit klar ist, wie mein Buch heißt und auch der Titel feststand, habe ich damit begonnen, Werbung für mein Buch zu machen. Schließlich bin ich Inhaberin einer Werbeagentur und weiß, wie man das macht. Bei allen Gelegenheiten habe ich die Botschaft meines Buchlaunchs gestreut.
Seit längerer Zeit bin ich in einer Gruppe, die sich mit meinem Buchthema beschäftigt. In meinen Antworten auf Beiträge habe ich immer wieder erwähnt, dass ich ein Buch schreibe. Das Interesse wuchs, das spürte ich. Die Werbung war somit auch recht unauffällig, da ich gleichzeitig Hilfestellungen gab.
Auf Social Media kündigte ich meine Buchveröffentlichung an, machte schöne Grafiken auf Canva und veröffentlichte diese in meinem Facebook-Profil, auf Instagram, auf LinkedIn und auf TikTok und immer wieder im WhatsApp-Status. Es war mir egal, ob ich Leute damit nerve. Klappern gehört zum Handwerk, wen es nervt, scrollt weiter.
Eva Primavesi veröffentlichte gerade zum richtigen Zeitpunkt ihr Buch „Von unsichtbar zum Pressestar“. Ich kaufte dieses Buch direkt nach Veröffentlichung und handelte danach. Eva beschreibt auf großartige und humorvolle Weise, wie Pressearbeit richtig geht: Wertschätzend, persönlich, vertrauensvoll und vor allem mit den richtigen Strategien. Wenn du dich fest an ihren Presse-Strategien orientierst, kannst du nichts falsch machen.
Dieses Büchlein liegt immer bereit, mit vielen kleinen Post-its am Rand und Unterstreichungen im Text. So habe ich immer parat, was gerade zu tun ist. Dafür plane ich mir pro Woche ca. 2 Stunden ein, um dranzubleiben und fokussiert die nächsten Schritte zu gehen. Es lohnt sich auf jeden Fall, denn hier können wirklich Wunder geschehen!
Eine paar Tage vor der Buchveröffentlichung klingelte plötzlich mein Smartphone. Ich nahm ab und hörte nur „Hessischer Rundfunk“. Wow, was für ein Gefühl! Die Dame war über die Facebook-Gruppe auf mein Buch aufmerksam geworden. Sie meldete sich bei mir, da sie das Thema in die Öffentlichkeit bringen wollte mit einem Online-Beitrag.
Wir unterhielten uns über mein Buch und die Botschaft darin, die so wichtig ist, in die Welt zu bringen. Sie wolle es mit ihrer Planerin besprechen, wie wir das machen können und sich wieder melden. Tatsächlich meldete sie sich ein paar Tage später und lud mich zu sich ins Studio ein. Es würde einen Online-Beitrag geben, der Hörfunk wäre ebenfalls interessiert. Wow!
Noch vor der Veröffentlichung meines Buchs bei Amazon nahm ich Kontakt zu einem großen Familienblog auf: TOLLABEA. Ich kannte Béa bereits von einem kleinen Interview über Hochbegabung. Noch am gleichen Tag, als ich meine Anfrage nach einem Gastbeitrag auf ihrem Blog stellte, kam die positive Antwort. Meine Freude war sehr groß und ich fühlte mich geehrt.
Also schrieb ich einen Gastbeitrag und versendete ihn. Am Tag der Buchveröffentlichung wurde er im Familienblog veröffentlicht und ich teilte ihn in allen Kanälen. Ich war sehr glücklich und erhielt darauf sehr schöne, positive Rückmeldungen. Zudem kurbelte es den Buchverkauf an.
Da war es nun, mein eigenes Buch bei amazon. Sichtbar für alle und endlich bestellbar. Ich rührte die Werbetrommel und machte darauf aufmerksam. Die ersten Bestellungen trudelten ein. Erst etwas zögerlich, und dann mehr. Der Verkauf nahm Fahrt auf – und ich wurde immer ängstlicher. Nun war ich in der Öffentlichkeit. Was würden die Menschen darüber denken? Bekomme ich negative Rezensionen?
Das Problem, mit dem ich jedoch nicht gerechnet hatte, war die zeitliche Verzögerung. Besonders bei nicht-verifizierten Käufen, wie es eben bei den Testlesern der Fall war, dauerte die Veröffentlichung der Rezensionen bis zu vier Tage. Doch dann erschienen sie nach und nach 5-Sterne-Rezensionen mit wertschätzenden Texten. Ich war sehr glücklich, dass dieser Start gelungen war. Ebenfalls kamen die ersten Rezensionen von Käufern. Sie erhielten den Zusatz „verifizierter Kauf“. Diese sind für Amazon wertvoller als die anderen, daher stieg mein Ranking leicht an.
Nun war es Zeit, dass der A+ Content veröffentlicht wurde. Alicia hatte bereits alles vorbereitet und nach den Korrekturen reichte sie diesen bei Amazon ein. Über eine Woche dauerte es, bis er freigegeben war. Der A+ Content erscheint unter der Buchbeschreibung und nach den Empfehlungen. Das Ziel ist, dass der Leser länger am Produkt verweilt und wichtige Zusatzinfos und Bilder erhält, die in der reinen Produktbeschreibung nicht vorhanden sind. Dann endlich wurde er freigegeben. Ein ganz neues Glücksgefühl, denn nun war das Ganze noch professioneller.
Wenn du ein Buch in Amazon einstellst, musst du es in Kategorien einsortieren. Drei davon stehen dir zur Verfügung. Auch hier kann ich nur empfehlen, die richtigen auszuwählen, was meist nur mit fremder Hilfe oder einem Tool wie Helium 10 gelingt. Denn die Recherche der Nische ist äußerst wichtig, wenn du vorhast, einen Amazon-Bestseller zu platzieren.
Ich habe festgestellt, dass Amazon dich neben den drei ausgewählten Kategorien auch in andere einsortiert, für die du dann ranken kannst. Möglicherweise orientiert sich das an den Suchanfragen der Kunden. Jedenfalls kletterte mein Rang immer höher und unter die ersten 10. Für einen Abend war ich dann irgendwann Amazon-Bestseller. Da die Werte aber noch nicht stabil waren, verlor ich diesen Rang am nächsten Morgen wieder. Amazon ist da sehr dynamisch.
Wenn du ein Buch bei Amazon veröffentlichst, kannst du wählen, ob Amazon dir eine interne ISBN zuteilt, oder ob du eine externe, beim MVB gekaufte ISBN nutzen möchtest. Ich habe mich für letzteres entschieden, denn ich wollte mein Buch auch außerhalb von Amazon zugänglich und bestellbar machen. Mit der eigenen ISBN hatte ich das Recht, mein Buch beim vlb (Verzeichnis lieferbarer Bücher) zu listen. Buchhandlungen, die daran angeschlossen sind, können das Buch direkt bei mir bestellen.
Glücklicherweise hatte ich noch Autorenexemplare Zuhause, denn bereits eine Woche nach Veröffentlichung erhielt ich die erste Anfrage einer Buchhandlung. Natürlich war ich sehr aufgeregt, denn ich musste mich erst einmal informieren, wie das läuft. Was muss auf die Rechnung? Wer bezahlt den Versand? Wie schnell muss das Buch in die Post? Wie versende ich es? Nachdem all das geklärt war, ging das erste Buch auf die Reise in eine Buchhandlung. Ich war sehr stolz darauf.
Die zweite Woche nach dem Buchlaunch brach an. Ich checkte die Zahlen, schrieb Social Media Beiträge, öffnete LinkedIn für die Kommunikation und antwortete auf Kommentare und die ersten Zuschriften. Kurzum, ich war derart überfordert, dass ich überhaupt nicht mehr wusste, wo ich zuerst beginnen sollte. Denn das Buch nahm richtig Fahrt auf und ich sah fast stündlich nach den Verkaufszahlen. Es ging sogar so weit, dass mein Arm wehtat, da ich ständig am Handy hing.
Ich erzählte dies Alicia, und sie riet mir, mir täglich gezielt 1-2 Stunden Zeit für Amazon zu nehmen und mich den Rest auf mein eigentliches Business, meine Werbeagentur SpürSinn, zu fokussieren. Dieser Impuls half mir und ich wurde sofort ruhiger und entspannter. Genau das macht die Qualität eines guten Coaches aus, ich war sehr dankbar und ich schaffte es, ins Kopfkino und Gefühlschaos Ruhe hineinzubringen.
Dann ging es los und die Pressearbeit machte sich bezahlt. Mein erster Interviewtermin führte mich nach Gießen ins Studio des hessischen Rundfunks. Ich war schon sehr nervös, denn ich wusste nicht genau, was mich erwartet. Doch Sonja, die mich angerufen hatte, zeigte mir zunächst das Studio. Danach zogen wir uns in einen Aufnahmeraum zurück und wir begannen das Interview. Es hatte mir unglaublich Spaß gemacht, denn das war viel Neues, was ich erleben durfte.
Das zweite Interview sollte per Zoom stattfinden. Antje Diller-Wollf, die Redakteurin der 37 Grad-Folge „Schlauer als der Rest der Welt“ interviewte mich für ihren YouTube-Kanal „Hochbegabung“. Auch dieses empfand ich als sehr spannend. Ich bin in diesen Momenten immer wieder überrascht über mich selbst, wie leicht mir das Sprechen fällt und wie es mir gelingt, meine Botschaft auf den Punkt zu bringen. Auch dieses Interview machte mir großen Spaß.
Zwei weitere Interviews folgten in kurzer Zeit: Für Stefanie Guth stand ich in ihrem Podcast „Hoch, höher, hochbegabt“ in Folge 33 Rede und Antwort. Eine Leseprobe zu meinem Buch veröffentlichte sie ein paar Wochen später. Auch Human-Design-Expertin Gabriele Sirotek lud mich zu einem virtuellen Café ein und interviewte mich zu meinem Buch. Beides waren sehr spannende Ereignisse und jedes auf seine Art besonders.
Auch auf LinkedIn passierte einiges. Nachdem ich mein Profil von der Werbeagentur um die Sach- und Kinderbuchautorin erweitert hatte, veröffentliche ich auch da meine ersten Beiträge. Ich bin heute noch überrascht, wie gut der Austausch zu diesem Thema dort funktioniert – wesentlich besser als auf Facbeook. Jedenfalls erhielt ich darüber eine Einladung, einen Gastbeitrag für die Rhönforscher zu schreiben und wurde zu einem weiteren Interview eingeladen.
Die ersten beiden Wochen dieser außergewöhnlichen Buchreise waren grandios, aufwühlend, aufregend und spannend. Ich habe noch nie so viele „erste Male“ erlebt, wie jetzt. Natürlich gönne ich mir Rückzugszeiten, die wichtig für mich sind. Und meine Werbeagentur vergesse ich auch nicht, obwohl mein Fokus zugegebenermaßen gerade auf der Vermarktung meines Buches liegt.
Was mir sehr geholfen hat sind die Angebote von Nomad Publishing. Sie haben einen Low Content-Kurs herausgebracht und erklären dir Stück für Stück, wie du ein Buch auf Amazon veröffentlichst. Zwar fokussiert sich der Kurs auf Low Content Bücher (also Malbücher oder Tagebücher etc.), aber du kannst auch für ein High Content Buch und die Veröffentlichung auf Amazon kdp jede Menge daraus lernen. Ich habe mir den Kurs im Nachhinein gekauft und bin begeistert, die Facebook-Gruppe dazu ist äußerst hilfreich und wertschätzend!
Mittlerweile, 4 Wochen nach Veröffentlichung des Buches, ist der Artikel bei hessenschau.de erschienen und wurde sogar zeitweilig unter tagesschau.de gelistet. Ich habe Gastartikel für die Lehrer-News und einen der größten Familienblogs Stadt Land Mama geschrieben. Und doch ist das erst der Anfang. Ich bewerbe mich weiterhin im Rahmen meiner Pressearbeit bei diversen Medien und möchte mit meiner Botschaft groß raus.
Ich möchte nach wie vor Eltern Mut machen und Lehrkräfte sowie Verantwortliche für das Thema Hochbegabung und Underachievement sensibilisieren. Meine Botschaft kommt an und bewegt. Das spüre ich sehr deutlich an den Zuschriften, die ich über alle möglichen Kanäle erhalte, an den Kommentaren unter meinen Beiträgen, den Reaktionen auf meine Storys und den Diskussionen, die dadurch entstehen. Ich mache weiter.