Wie du mit negativen Rezensionen zu deinem Buch umgehst
22. August 2024
Rezensionen für dein Buch sind von unschätzbarem Wert, wenn du Bücher verkaufen möchtest. Da ist es egal, ob die Rezensionen auf Online-Plattformen auftauchen, wie beispielsweise Amazon. Aber auch Rezensionen in Fachzeitschriften sind wichtig für dein Buchmarketing. Anhand eines Beispiels einer negativen Rezension möchte ich dir heute einen Einblick geben, wie ich persönlich damit umgehe und was eine negative Rezension mit mir macht. Vielleicht hilft es dir bei der Frage, wie du mit negativen Rezensionen zu deinem Buch umgehst, solltest du welche bekommen.
Im Rahmen meiner Pressearbeit schreibe ich viele Blogger und Podcaster, aber auch Fachzeitschriften an. In diesem Zusammenhang empfehle ich dir das Buch „Von unsichtbar zu Pressestar“ von Eva Primavesi. Damit erhältst du eine großartige Strategie an die Hand, deine Pressearbeit aufs nächste Level zu heben.
Reaktion auf die negative Rezension zu meinem Sachbuch
Ich möchte diesen Artikel nicht nur nutzen, um dir zu erzählen, was eine negative Rezension mit mir macht. Sondern ich möchte auch die Gelegenheit nutzen, Stellung zu der negativen Rezension zu nehmen und meine Antwort als Autorin dazu verfassen. Im Grunde genommen finde ich diese Art der Gegenüberstellung von Meinungen super, denn jeder hat damit eine Möglichkeit, zwei Seiten wahrzunehmen und eine Entscheidung pro oder kontra zu treffen.
Trotzdem möchte ich hier Stellung zu grenzwertigen bzw. falschen Darstellungen geben, die in der negativen Rezension enthalten sind. Es ist mir ein Herzensanliegen, das aufzuklären, denn ich kann es einfach nicht so stehen lassen. Generell ist es eine interessante Frage, wie man öffentlich auf Rezensionen reagiert. Diese Frage möchte ich später beantworten.
Rechtfertigen oder nicht – das ist hier die Frage
Natürlich folgten Überlegungen, als ich die Rezension las, wie ich jetzt damit umgehe. Vielleicht kennst du das auch: Du bist erst einmal wütend, fühlst dich beleidigt oder ungerechtfertigt behandelt und würdest dich gerne sofort wehren. Ich kenne dieses Gefühl gut, doch auf der anderen Seite weiß ich, dass die Reaktion dann zu sehr nach einer Rechtfertigung aussieht. Das kann nach hinten losgehen und negativ auf dich zurückfallen. Warum mache ich es jetzt trotzdem?
Ich habe neben über derzeit 33 5-Sterne-Bewertungen auf Amazon eine 1-Sterne-Bewertung kassiert. (Stand August 2024) Das war kein großes Problem, denn es ist klar, dass mein Buch nicht jedem gefallen muss. Ich weiß aber auch, dass mein Buch, von dem ich bisher über 800 Exemplare in 4 Monaten verkauft habe, bereits vielen Familien geholfen hat und ich viele berührende und emotionale Rückmeldungen dazu erhalten habe.
Was tun, wenn jemand die Intention deines Buches nicht versteht?
Der Grund dafür, dass ich hier Stellung zu der negativen Rezension nehme, ist, dass diese für mich sehr grenzwertig war und teilweise aus meiner Sicht Falschbehauptungen enthielt. Aus diesem Grund muss ich die Dinge ein wenig klarstellen. (Falls dich dieser Exkurs zu der Buchrezension nicht interessiert, scrolle gerne weiter.) Es geht konkret um die Rezension in der Mitgliederzeitschrift des Hochbegabtenmagazins MinD Mag. Mensa ist eine Organisation für Hochbegabte ab einem IQ von 130. Seit kurzer Zeit bin ich dort Mitglied, da ich eine spät erkannte Hochbegabte bin.
Mein Buch ist zwar ein Sachbuch, aber vor allem ein Erfahrungs- und Mutmachbuch für Eltern hochbegabter Kinder sowie für Lehrkräfte. Es geht mir darum, für das Thema zu sensibilisieren und Impulse zu geben. Das habe ich so umgesetzt, dass ich den Lesern eine Einführung zum Thema mit weiterführenden Literaturempfehlungen gebe. „Sachbuch“ bedeutet, dass ein Sachgebiet bzw. ein Gegenstand aus einem Sachgebiet dargestellt wird. Ein Fachbuch hingegen richtet sich an Experten und ist wissenschaftlich ausgerichtet. Daher kann ich es nicht nachvollziehen, wenn die Rezensentin in der Überschrift schreibt „Hochbegabt am Sachbuch gescheitert“.
Falsche bzw. unvollständige Aussagen in einer Rezension
Die Rezensentin bemängelt, dass das „vermeintliche Hintergrundwissen … nicht über das Niveau eines Schulreferats hinaus (reicht)“. Ehrlich gesagt, soll es das auch nicht. Ebenso führte die Rezensentin an, dass ich „trotz eigenen Hochschulabschlusses auf keinen wissenschaftlichen Artikel (verweise), dafür auf Wikipedia und Netdoktor.“
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Die erste Frage ist, was hat das eine mit dem anderen zu tun? Muss ich, weil ich einen Hochschulabschluss habe, stets Texte und Bücher auf einem höchst wissenschaftlichen Niveau schreiben? Die Zielgruppe und die Intention entscheiden für mich das Wording. Zudem muss ich der Aussage widersprechen, denn in meinem Buch habe ich über 90 Literaturempfehlungen aufgeführt.
Enthalten sind Links zu wissenschaftlichen Studien, Bücher von anerkannten Experten, Internetseiten mit weiterführenden Infos, Interviews, Fachartikel von diversen Portalen und viele mehr. Es geht in meinem Buch darum, Eltern und Lehrkräften weiterführende (und gut verständliche) Literatur an die Hand zu geben, ohne dass sie gleich wissenschaftliche Studien zurate ziehen müssen.
Eine andere Sichtweise denunziert die Meinung anderer Rezensenten
Eine dritte Aussage, die ich ebenfalls grenzwertig finde, ist: „Tragischerweise scheinen die Lesenden auf Amazon dies für qualitativ hochwertiges Fachwissen zu halten.“ Damit drückt sie ihr Unverständnis über die positiven Rezensionen aus, was ich übergriffig finde. Die Frage ist, ob die Leser „hochwertiges Fachwissen“ erwarten oder eben eine Erfahrungs- und Mutmachgeschichte „mit zahlreichen Infos zu (den Themen)“, wie es auf dem Buchtitel als Untertitel lesbar ist, welches sie in ihrer Situation weiterbringt.
Ich bezweifle, dass sie die Rezensionen wirklich durchgelesen hat. Spätestens hier hätte sie gemerkt, dass sich mein Buch nicht an Fachpublikum richtet und somit der wissenschaftliche Anspruch nicht erwartet werden kann. Vielmehr soll es zeigen, dass betroffene Eltern nicht allein sind und dass sie Impulse erhalten, welche Themen noch in Betracht gezogen werden könnten. Denn so einer Situation waren wir als Eltern ausgesetzt und wären froh gewesen, umfassende Impulse parat gehabt zu haben.
Die Absicht meines Buches einmal herumgedreht
„Susanne leistet damit ihren Beitrag, Mythen (nicht nur) über Hochbegabung an die nächste Generation von Suchenden weiterzutragen.“, schreibt die Rezensentin. Darüber musste ich eine Weile nachdenken. Denn der Mythos von Hochbegabung in der Gesellschaft ist der, dass Hochbegabte als Genies angesehen werden. Als Menschen, denen alles zufällt, die keine Probleme in der Schule haben, die ehrgeizig sind und leicht durchs Leben gehen.
Mit meinem Buch und dem provokanten Titel „Hochbegabt gescheitert…“ möchte ich mit genau diesem Irrglauben aufräumen. Ich möchte dafür sensibilisieren, dass dem eben nicht so ist. Dass es einen kleinen Anteil gibt, die durchaus Anpassungsprobleme zeigen. Laut der wissenschaftlichen Rost-Studie, die ich übrigens in meinem Buch zitiere, betrifft dies ca. 15 % der Hochbegabten.
Fazit der Antwort auf die negative Rezension meines Buches
Ich finde es generell wunderbar, dass Menschen bereit sind, mein Buch zu lesen und sich die Mühe machen, eine Rezension zu schreiben. Ganz egal, ob es eine positive oder negative ist, daher gilt mein Respekt auch dieser Rezensentin. Jeder hat sein Recht auf die eigene Meinung, und das ist auch gut so. Jedoch hatte ich den Eindruck, dass sie die Zielgruppe und die Absicht meines Buches völlig falsch verstanden hat, was ich schade finde. Diese Punkte waren für mich klärungsbedürftig, weshalb ich hier darauf eingegangen bin.
Die Rezensentin hat durchaus auch positive Worte gefunden: „Susannes warmherzige, direkte Ansprache der Lesenden“ oder auch eine Empfehlung, dass mein Buch dann zu empfehlen ist, „wenn man sich für einen sehr persönlichen Erfahrungsbericht über Schwierigkeiten einer hochbegabten Schulkarriere interessiert“.
Welches Fazit du aus negativen Rezensionen zu deinem Buch ziehen kannst
Kennst du die Geschichte mit dem schwarzen Punkt? Schau dir gerne hier erst einmal das Video an.
Generell neigen wir dazu, die negativen Dinge in den Fokus zu rücken, uns schlecht zu fühlen und sofort zu überlegen, wie wir den Fehler ausbügeln können. All die guten Dinge blenden wir in diesem Moment aus. Das Video bringt das ziemlich auf den Punkt – im wahrsten Sinne des Wortes. In meinem Fall habe ich eine 1-Stern-Rezension erhalten und diese negative, auf die ich oben eingegangen bin. Daneben habe ich diese unzähligen positiven Rezensionen und Zuschriften erhalten von berührten Eltern, denen mein Buch weitergeholfen hat. Worauf sollte ich nun meinen Fokus legen?
Freue dich über die positiven Rezensionen und Bewertungen
Natürlich mache ich mir auch Gedanken, was ich besser hätte machen können und an welchen Punkten meine Intention unklar war. Aber das veranlasst mich jetzt nicht dazu, mein Buch auf den Prüfstand zu stellen und es zu verändern. Genau diesen Tipp würde ich dir auch geben. Wenn du viele positive Rückmeldungen erhältst, dann freu dich darüber. Eine negative Rückmeldung fällt dann kaum ins Gewicht.
Mir hilft es immer zu überlegen, in welcher Situation der Rezensent war. War er wütend? Ist er neidisch? Macht es ihm Spaß, schlechte Bewertungen zu geben? Hat er schlechte Erfahrungen gemacht? All das kannst du nicht absehen. Daher nimm es nur zur Kenntnis und richte deinen Fokus auf die positiven Rezensionen und Rückmeldungen.
Du kannst davon ausgehen, dass die Menschen dich dann bewerten, wenn sie mehr als zufrieden sind. Zufriedenheit löst meist keine Handlung aus. Sind deine Leser jedoch begeistert, oder hast du sie auf irgendeine Weise berührt, dann möchten sie das mitteilen. Sie bewerten dann und schreiben eine Rezension.
Natürlich gilt das auch im umgekehrten Sinne. Aber wir wissen ja, der Mensch fokussiert sich lieber auf negative Dinge und beschwert sich, als dass er mit einem Lob rausrückt. Das ist ganz normal.
5 Tipps für dein Buchrezensions-Management
Eine Rezension ist besser als keine. Tatsächlich ist es ein wichtiges Kaufargument, wenn bereits eine Rezension zu deinem Buch vorhanden ist. Je mehr Rezensionen du hast, umso besser und umso positiver wird dein Buch angesehen.
Sammle viele Rezensionen. Bei vielen guten Rezensionen fällt eine negative Rezension nicht mehr so ins Gewicht. Da ist es egal, ob es bei einem Buch um Bewertungen geht oder bei einem Handwerker um Google-Rezensionen.
Nimm dir negative Rezensionen nicht zu sehr zu Herzen. Überlege kurz, ob du was daraus lernen kannst, aber spare deine Energie und fokussiere dich schnell wieder auf die positiven Dinge. Es ist eine Einzelmeinung, die viele andere nicht haben.
Am Anfang kannst du dir Testleser suchen, die das Buch lesen und eine Rezension schreiben. Das kurbelt die Sichtbarkeit deines Buches an. Beachte dabei aber die Regeln z. B. von Amazon.
Lass deine Leser für dich sprechen und veröffentliche positive Rezensionen auf deinen Social Media-Kanälen. Denn die Worte und die Begeisterung deiner Leser zählen mehr als deine eigenen Worte zu deinem Buch.
Weitere Tipps rund um dein Rezensionsmanagement aber auch generell zur Buchveröffentlichung findest du in der Low Content Revolution (Werbung):
Wie du persönlich mit negativen Rezensionen umgehen lernst
Als mich eine Freundin fragte, was die negative Rezension in der Hochbegabten-Zeitschrift mit mir macht, antwortete ich ihr, dass ich das recht gut wegstecken kann. Vor einigen Jahren wäre das noch nicht so gewesen. In mir hätte sich alles zusammengezogen, mir wäre übel geworden und ich hätte das nächste Mauseloch gesucht, in das ich mich für immer verkriechen kann. Vielleicht geht es dir ähnlich?
Heute weiß ich, dass ich es nicht allen recht machen kann und das auch nicht meine Aufgabe ist. Wie ich schon geschrieben habe, kannst du es nicht einschätzen, warum der andere so gehandelt hat. Und das ist in Ordnung so. Heute kann ich es so stehenlassen.
Ich hadere nicht mit der negativen Rezension in diesem Magazin und ich werde dort auch nicht einschreiten und mich für eine Richtigstellung einsetzen. Ich respektiere die Meinung der Rezensentin. Trotzdem habe ich diesen Artikel genutzt, um Dinge richtigzustellen. Das war mir wichtig für die Leser, die mein Buch vielleicht noch nicht kennen. Ich handelte nach meinem Gefühl, welches mich auch nach vielen Tagen drängte, das zu tun. Denn diese Rezension erforderte eine Antwort bzw. eine Klarstellung.
Es ist eine Gratwanderung, welche Reaktion jeweils die richtige ist. Daher gebe ich dir den Tipp, eine oder mehrere Nächte darüber zu schlafen und dann zu entscheiden. Die Emotionen sollten komplett rausgenommen werden, während sachliche Argumente in Ordnung sind. Was letztendlich richtig oder falsch ist, liegt immer im Auge des Betrachters.
Vier aufregende Wochen aus dem Leben einer Selfpublisherin Als Selfpublisher ein Buch schreiben und veröffentlichen – das bedeutet Ausnahmezustand. Genau das umschreibt meine derzeitige Situation, zwei Wochen nach Veröffentlichung meines Buchs auf Amazon. Ich habe ein Buch geschrieben: "Hochbegabt gescheitert - und neue Türen öffnen sich". 328 Seiten voller persönlicher Erfahrungen aber auch mit fachlichen […]
Im Rahmen einer Blogparade, die Begabungsexpertin Dina Mazzotti zum Thema Kreativität ins Leben gerufen hat, ist dieser Blogartikel zum Thema: Wie hochbegabte Kinder von Kreativität in der Schule profitieren“ entstanden. Er ist eine Ergänzung zu den Ausführungen in meinem Buch „Hochbegabt gescheitert – und neue Türen öffnen sich“, in dem ich über unsere Erfahrungen mit […]
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Bevor ich mich tief in dieses so wichtige Thema einlasse, möchte ich klarstellen, dass ich aus Sicht einer betroffenen Mutter mit einer über 15-jährigen Erfahrung auf diesem Gebiet schreibe. Ich erhebe keinen Anspruch auf wissenschaftliche Korrektheit. Ich möchte in diesem Artikel Eltern Impulse geben, aber auch Lehrkräfte und Psychologen bzw. Therapeuten dafür sensibilisieren, ein Augenmerk […]
Susanne Burzel führt seit über 12 Jahren ihre eigene Werbeagentur und profitiert von einer vielfältigen Erfahrung (Grundschullehramt, Diskothek, Werbekauffrau, Dipl. Betriebswirtin, Dirigentin, Autorin, Podcasterin). Sie entdeckte ihre eigene Hochbegabung erst vor kurzer Zeit. Sie bloggt auf dieser Seite über Hochbegabung und Selfpublishing.
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