Ein beliebter Satz auf Geburtstagskarten lautet: „Bleib so, wie du bist“. Diesen habe ich früher auch oft niedergeschrieben, mir war die echte Bedeutung nicht bewusst. Diese Begebenheit fiel mir spontan ein, als ich den Aufruf zur Blogparade von Melanie Hafner mit dem Titel „Zeig wer du bist“ las. Eigentlich wollte ich den Titel „Ich bin viele“ verwenden, denn das trifft es ebenfalls recht gut.
Bleib so wie du bist
Bleiben wir aber erst einmal bei dem berühmten Satz, der in meinen Augen oft unbedacht geäußert oder mit Glückwünschen übergeben wird. Was steckt dahinter? Ist es die Einstellung dazu, dass der andere Mensch für mich einfach perfekt ist? Dass man ihn mag und möchte, dass er eben so bleibt?
Oder steckt dahinter, dass ich nicht möchte, dass der andere sich verändert, weil ich mich dann umgewöhnen muss? Ja, das mag erst einmal hart klingen, aber wenn du dich selbst beobachtest und hinterfragst, könnte das ein Grund sein. Denn wir lieben Gewohnheiten und haben oft ein ungutes Gefühl, wenn sich etwas in unserer Umgebung verändert.
Denn schließlich komme ich doch gerade so gut mit der Person aus, sonst würde ich den Wunsch „Bleib so, wie du bist“ nicht äußern. Die zweite Seite der Medaille könnte dann wie folgt formuliert werden: „Verändere dich bloß nicht“. Damit sind wir beim Kern, warum ich den Satz nicht mehr verwende und warum er den Titel meines Blogbeitrags „Susanne Burzel – ich bleibe nicht so wie ich bin“ schmückt.

Wir verändern uns ständig
Im Grunde genommen ist es aber so, dass wir uns ständig verändern. Wir passen uns an unsere Umgebung an, lernen Neues hinzu, machen individuelle Erfahrungen und probieren uns aus. Das ist auch gut so, aber wir verändern uns dadurch. Daher macht das Leben dem Wunsch „Bleib so wie du bist“ auf natürliche Weise einen Strich durch die Rechnung.
Viele wollen das nicht wahrhaben. Doch nichts ist beständiger als der Wandel. Manche verändern sich im Kleinen, fast unscheinbar. Andere versetzen Berge in ihrer Entwicklung, die für alle sichtbar ist. Möglicherweise ändern sich damit auch Freundschaften und Beziehungen, weil der andere eben nicht so geblieben ist, wie er war.
Die Anlässe für Veränderung lauern überall
Du merkst, ich komme ins Philosophieren. Aber ich finde, das sind grundlegende Überlegungen zum Thema der Blogparade. Wenn ich den Artikel in einer Woche lese, werde ich eine andere sein. Erst recht in einem Monat oder in einem Jahr. Du wirst übrigens auch nicht so bleiben, wie du bist. Genau das finde ich großartig. Es ist spannend zu sehen, wenn Menschen andere Wege einschlagen und sich neu orientieren.
Vielleicht entdecken sie Potenziale, denen sie vorher nicht vertraut haben. Oder ein einschneidendes Lebensereignis zwingt sie zum Innehalten und zum überlegen, was wirklich wichtig in ihrem Leben ist. Ganze Lebensinhalte werden da über den Haufen geworfen. Ich persönlich liebe die Veränderung, daher zeige ich dir nun, wer ich war, wer ich bin und wer ich vielleicht sein werde.
Ich bleibe nicht so, wie ich bin
Sagt mir heute jemand, dass ich so bleiben soll, wie ich bin, denke ich mir: „Wie schade, ich möchte mich doch weiterentwickeln und liebe die Veränderung“. Genau das prägt mein Leben. Daher kann ich dir nur zeigen, wer ich jetzt gerade bin und was mich dazu gemacht hat.
Genau jetzt bin ich Inhaberin meiner Werbeagentur SpürSinn, die ich mit viel Liebe seit 2011 führe. Mit vollem Herzen bin ich daneben Autorin und habe mein drittes Buch „Hochbegabt gescheitert – und neue Türen öffnen sich“ erfolgreich auf den Markt gebracht. Ich spiele einige Instrumente, aber hauptsächlich Klavier.

Zu unserer persönlichen Geschichte mit Hochbegabung sowie Gedanken zum Schulsystem habe ich ein Buch geschrieben: „Hochbegabt gescheitert - und neue Türen öffnen sich“.
Bei Amazon - oder im Buchhandel erhältlich: ISBN 978-3982620169
Ich bin viele – bin ich eine Scannerin?
Das ist nur ein kleiner Teil meiner Vielfalt, denn ich bringe eine Menge Erfahrung mit. Zum Beispiel habe ich Grundschullehramt studiert, habe eine Diskothek geführt, eine Umschulung zur Werbekauffrau gemacht, Betriebswirtschaftslehre studiert, meine Werbeagentur aufgebaut und schreibe Bücher.
Ich bin Dirigentin, habe einige Orchester dirigiert und war Landesausbildungsleiterin im Feuerwehrverband Hessen. Vor vielen Jahren habe ich in der Gothic-Band Adversus unter meinem Mädchennamen Stitz gesungen und zwei CDs veröffentlicht. Nebenbei engagiere ich mich ehrenamtlich in Vereinen und bin Vorstands-sowie Aufsichtsratsmitglied. Ich liebe die Veränderung und blicke stolz auf meine vielfältigen Erfahrungen zurück. Manche würden es auch als ein Scannerleben bezeichnen.


In meiner Brust wohnen zwei Seelen
Auf der einen Seite liebe ich die Ruhe und fühle mich am wohlsten an der Nordsee, auf einer autofreien Insel, allein am Meer. Auf der anderen Seite liebe ich die Bühne und genieße es, vor Publikum Lesungen zu machen, Interviews zu geben oder Orchester zu dirigieren. Auch wenn ich vorher vor Aufregung fast umkomme, so schwebe ich danach wie auf Wolken. Adrenalin pur und vor allem voller Stolz.
Dass ich mir einiges zutrauen darf, hat mir mein Leben gezeigt. Ich stelle mich gerne neuen Dingen, auch wenn ich großen Respekt davor habe. Aber ich tue es, weil ich weiß, ich kann nicht anders. Daher freue ich mich darauf, wer ich sein werde, und genieße trotzdem mein Sein im Hier und Jetzt.
Gamechanger-Momente begleiten mein Leben
Es gibt diese Momente, wo die Luft stillsteht, die Vögel aufhören zu singen und du denkst: „Wow, das ist es“. Diese besonderen Gamechanger-Momente haben mein Leben nachhaltig verändert. Daher bin ich mir diesen sehr wohl bewusst und feiere sie noch heute.
Beispielsweise im August 2018, als ich fast mein Unternehmen aufgeben musste, da ich nur noch lustlos in Social Media scrollte. Aus meiner unmittelbaren Umgebung hörte ich, ich müsse für meine Ausbildung doch wesentlich mehr verdienen. Das machte mich immer aggressiver. Bis zu dem Zeitpunkt, als mir Katrin Ziebart in einem Facebook-Live sagte: „Kann es sein, dass es deine eigenen Ängste sind?“
Von der Eigenverantwortlichkeit und der Macht, alles zu ändern
Ich hatte sie gefragt, warum ich das immer und immer höre. Mit ihrer Antwort fiel der Groschen. Nein, es war eine Offenbarung. Denn ich erkannte, dass nur ich allein verantwortlich bin für das Dilemma, in dem ich stecke. Nicht das Finanzamt, nicht meine Familie oder das Wetter. Das war ein großartiger Moment, der schockierend und doch voller Vorfreude war. Denn ich wusste jetzt, ich kann alles ändern, ich habe es in der Hand.
Und so rettete ich mein Unternehmen innerhalb von einer Woche. Ich positionierte mich neu und machte meine große Stärke zum Programm. Meine Firma heißt seitdem: Agentur SpürSinn anstelle Marketingberatung Susanne Burzel. Ich begab mich in die Kaltakquise und begann, Firmen anzurufen. Innerhalb einer Woche hatte ich 10 neue Website-Aufträge.

Hochbegabung ist in mein Leben eingezogen
Ein anderer Gamechanger-Moment ereilte mich in einem Café beim Mensa-Jahrestreffen beim Frühstück. Diese Geschichte erzähle ich in diesem Artikel. Von meiner eigenen Hochbegabung weiß ich erst, seit ich 52 Jahre alt bin. Vorher deutete nichts für mich darauf hin. In unserer Familie haben wir eine komplizierte und komplexe Geschichte inkl. einer 2-jährigen Schulverweigerung hinter uns gebracht. In meinem Buch „Hochbegabt gescheitert – und neue Türen öffnen sich“ verarbeite ich diese und ermögliche darin den Blick über den Tellerrand.
So saßen wir in diesem besagten Café im April 2025 in Bremen. Um uns herum befanden sich viele hochbegabte Jugendliche. Mich überfiel tiefe Trauer, Wut und Enttäuschung, denn die Erfahrung, unter Gleichgesinnten zu sein, haben unsere Kinder nicht machen dürfen. Denn ihre Hochbegabung wurde auch erst sehr spät entdeckt. Dieser höchst emotionale Moment bestärkte mich jedoch darin, meinen Weg mit meinem Buch über Lesungen und Weiterbildungen für Lehrkräfte weiterzugehen. Ich werde mich noch stärker für die Themen Hochbegabung, Underachievement und damit zusammenhängende Schulprobleme einzusetzen.

Das Selbstbewusstsein stärken: "Ein Baumhaus zum Träumen". Ich habe ein Buch für die perfekte Abendroutine für (hochsensible) Kinder mit Traumreisen zur Stärkung des Selbstwertgefühls geschrieben.
Vorlesebuch für Kinder ab 4 Jahren - bei Amazon.
Auch als Hörbuch hier erhältlich. (selbst von mir eingesprochen)
Ich bleibe nicht so, wie ich bin
Und so schließt sich der Kreis zu meinen Ausführungen zu Beginn des Artikels. Wir verändern uns durch unsere Erfahrungen. Spannend wird es, wenn wir solche Gamechanger-Momente erleben, wie ich zwei von ihnen beschrieben habe. Daneben gab es noch kleinere solcher Augenblicke. Sie haben mich immer wieder in eine neue Richtung gelenkt und mir frische Impulse geschenkt. Dass ich heute ebenfalls Bestandteil solcher Momente für andere sein darf, macht mich glücklich.
Wenn ich dir also zeigen soll, wer ich bin, dann ist das immer nur eine Momentaufnahme. Es gibt für mich zwei Möglichkeiten. Entweder ich zeige dir: „Ich bin viele“ und erzähle dir von meinen vielfältigen Erfahrungen und meinem Weg. Oder ich zeige dir: „Ich bin.“. Das ist Präsenz pur und ohne Bedeutung. Es ist eine tiefe Verbundenheit mit allem, was ist im Sinne der Spiritualität. Denn auch diese Seite ist ein wichtiger Teil meines Lebens.

Diese Lebenseinstellungen begleiten mich
Irgendwie passt das alles auch zu dem Motto meines Jahres 2025: Veränderung. Mal sind sie positiv, mal negativ. Aber auch daraus lässt sich immer wieder eine positive Essenz ziehen, wenn sie auch nicht gleich sichtbar ist. Zum Schluss noch ein paar Lebenseinstellungen, die mir wichtig sind. Vielleicht inspirieren sie auch dich?
- Es gibt immer eine Lösung. Das habe ich durch meine Kinder gelernt.
- Dranblieben lohnt sich. Das habe ich durch mein Business und durch mein Selfpublishing gelernt und wurde belohnt.
- Raus aus der Komfortzone. Gehst du einen Schritt auf das Leben zu, dann unternimmt das Leben ebenfalls einen großen Schritt in deine Richtung.
- Sei offen für Impulse. Es flankieren so viele Möglichkeiten deinen Weg, ergreife sie, wenn du spürst, es ist der richtige Zeitpunkt.
- Beobachte dich selbst. Denn nur so entdeckst du Ansätze, dich selbst zu verändern.
- Sei mutig. Du kannst alles erreichen, was du dir vorstellen kannst.
- Veränderung ist schön. Ich bleibe nicht so, wie ich bin.