Ab wann ist man hochbegabt - Antworten zur Hochbegabung
21. Dezember 2024
Vielleicht bist du als Elternteil noch neu im Thema, wenn du ein sehr cleveres Kind hast. Oder du möchtest als Lehrkraft mehr zum Thema Hochbegabung erfahren, weil du betroffene Schülerinnen oder Schüler betreust. In diesem Artikel möchte ich allgemein über das Thema Hochbegabung aufklären. Daher widmet sich der Blogartikel dem Thema: Ab wann ist man hochbegabt - Antworten zur Hochbegabung. Ich wünsche dir interessante Einblicke!
Hochbegabung erkennen und mit Hochbegabung leben
Viele Menschen wissen nicht, dass sie hochbegabt sind. Denn nicht jeder lässt sich einer IQ-Testung unterziehen. Meist spürst du, dass du irgendwie anders bist als die anderen Menschen. Du denkst möglicherweise schneller und komplexer und hast ungewöhnliche Lösungen parat.
Vielleicht ist auch Small Talk für dich anstrengend und du widmest dich lieber tiefgreifenden Gesprächen. Dabei sind schnelle Themenwechsel für dich kein Problem. Und da sind wir auch schon bei den ersten Fragen zu Hochbegabung.
Äußert sich Hochbegabung immer gleich?
Hochbegabung hat viele Gesichter und Ausprägungen. Es gibt viele Eigenschaften, wie schnelles und abstraktes Denken, ein schnelles Auffassungsvermögen, ungewöhnliche Lösungsfähigkeiten, eine unstillbare Neugier oder kreatives Denken.
Daneben gibt es Menschen, die vielen unterschiedlichen Interessen nachgehen. Aber auch solche, die sich einem Spezialinteresse bis ins tiefste Detail widmen. Das Interesse geht dann entweder in die Breite oder in die Tiefe. Beiden gemeinsam sind die große Neugier und der ausgeprägte Wissensdrang. Bevor wir weiter in die Tiefe gehen, möchte ich ein paar grundsätzliche Fragen beantworten.
Ab wann ist man hochbegabt - Antworten zur Hochbegabung
Hochbegabung und der IQ
Es gibt unterschiedliche Begriffe, die in diesem Rahmen genutzt werden: Hochbegabung, hohe Intelligenz bzw. IQ, Hyperintelligenz, überdurchschnittliche Begabung, Überflieger und weitere. Eine hohe Begabung ist erst einmal eine Fähigkeit, mit der ein Mensch geboren wurde. Die andere Frage ist, ob diese Intelligenz im Laufe des Lebens genutzt wird. Oder sagen wir es anders, ob das Potenzial, mit dem ein Kind geboren wurde, zum Leben erweckt und gefördert wird.
Eine Lehrerin in der Grundschule sagte zu uns immer: „Loben Sie Ihren Sohn nicht, dass er intelligent ist, sondern dafür, was er geschafft hat.“ Vielleicht wird es so deutlicher: Liebe dein Kind bedingungslos dafür, wie es ist, mit allem, was es mitbringt. Lobe dein Kind dafür, was es vollbringt. Anstelle „Du bist so clever, du wirst es weit bringen“ könntest du sagen: „Es ist großartig, wie du diese Aufgabe gemeistert hast“. Das wirkt sich positiv auf das Growth-Mindset aus, welches diese Kinder so dringend brauchen. Denn vieles fliegt ihnen zu und sie müssen sich nicht anstrengen. Dies kann zu Problemen in der Schule, aber auch im Erwachsenenalter führen. In diesem Artikel habe ich mehr über das Growth– und Fixed-Mindset geschrieben.
Zu unserer persönlichen Geschichte mit Hochbegabung, ADHS und vielen Diagnostiken habe ich ein Buch geschrieben: „Hochbegabt gescheitert - und neue Türen öffnen sich“.
Bei Amazon - oder im Buchhandel erhältlich: ISBN 978-3982620169
Die Empfehlung gilt übrigens auch für negative Dinge. Der Kern liegt in der Formulierung: „Du bist“ betrifft die Persönlichkeit, während „Du hast“ sich auf das Verhalten bezieht. Verhalten kann schneller geändert oder angepasst werden, die Persönlichkeit ist erst einmal da. Es macht einen Unterschied, ob du sagst: „Du bist dumm“, oder „Du hast dich dumm verhalten“. Weißt du, was ich meine? Gehen wir zur nächsten Frage.
Ab welchem IQ ist man hochbegabt?
Kurze Antwort: Ab einem IQ (Intelligenzquotient) von 130.
Der durchschnittliche IQ eines Menschen beträgt 100. In Wahrheit liegt die Norm bei einem IQ zwischen 86 und 114. Das betrifft ca. 68,2 % der Bevölkerung.
Darüber beginnt die überdurchschnittliche Begabung mit einem IQ von 115 und endet bei 129. Ca. 13,6 % der Bevölkerung liegen in diesem Bereich.
Liegt der IQ zwischen 130 und 144, sprechen wir von einer Hochbegabung. Hier fallen nur noch ca. 2,1 % darunter.
Alles, was über dem IQ von 145 liegt, ist dem Bereich der Höchstbegabung zuzuordnen. Lediglich 0,1 % der Bevölkerung betrifft das.
Wie weise ich eine Hochbegabung nach?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie eine Hochbegabung nachgewiesen wird. Die Grundlage dafür ist ein IQ-Test. Mittels standardisierter Verfahren wird von Fachleuten gemessen, wie hoch die Intelligenz ist. Die Ergebnisse sind immer am Durchschnitt der Bevölkerung ausgerichtet. Die Werte werden im Abstand von einigen Jahren immer wieder neu genormt, sodass die Vergleichswerte gleich bleiben.
Was ist ein IQ-Test?
Es gibt nicht den einen Intelligenztest, sondern viele verschiedene. Es kommt dabei darauf an, wie alt der Proband ist oder welche Teilbereiche getestet werden sollen. Für Kindergartenkinder werden andere Testverfahren herangezogen wie für Kinder oder Jugendliche. Auch für Erwachsene werden unterschiedliche Testverfahren eingesetzt. Die Begabungsspezialisten führen auf ihrer Website eine Übersicht der Testungen auf, wovon du dir hier ein Bild machen kannst.
Welche Arten von IQ-Tests gibt es?
Der bekannteste Test ist sicher der WISC, also der Hamburg-Wechsler-Intelligenztest für Kinder. Der WAIS ist der Wechsler Intelligenz-Test für Erwachsene. Die Ziffer hinter den Tests zeigt immer die aktuelle Version an, z. B. WAIS IV oder WISC V. Meist werden diese Tests im Rahmen von klinischen Diagnostiken durchgeführt, aber auch von Psychologen oder Begabungsdiagnostikern. Daneben bieten Organisation wie der Hochbegabtenverein Mensa e. V. eigene Testverfahren an, die in Gruppen durchgeführt werden. Du kannst dort ab einem nachgewiesenen IQ von 130 Mitglied werden.
Was ist eine Begabungsdiagnostik?
Die meisten IQ-Testungen werden im Rahmen von klinischen Diagnostiken vorgenommen. Meist dann, wenn weitere Auffälligkeiten wie ADHS oder Autismus Spektrum Störung untersucht werden. Oft hängt diesen Testungen eine defizitäre Atmosphäre an, sodass die Kinder ihr Potenzial nicht vollständig zeigen können. In diesem Fall lohnt sich der Gang zum Begabungsdiagnostiker, um zunächst eine Begabung abzuklären.
Ein Beispiel dazu: Unser Sohn erhielt im frühen Grundschulalter eine ADHS-Diagnose. Gleichzeitig wurde ihm in der klinischen Diagnostik eine überdurchschnittliche Begabung von IQ 121 attestiert. Somit blieben für ihn sämtliche Fördermöglichkeiten für Hochbegabte außen vor. In der achten Klasse schließlich verweigerte er den Schulbesuch. Als er 16 Jahre war, wurde bei ihm die Hochbegabung in einer Begabungsdiagnostik festgestellt. Ein Wert kratzte sogar an der Höchstbegabung.
Wenn du also den Eindruck hast, als Eltern, aber auch als Lehrkraft, dass das Kind eine hohe Begabung haben könnte, empfehle ich dir, eine Begabungsdiagnostik machen zu lassen.
Folgende Vorteile sind dabei hervorzuheben:
Der Blick aufs Kind ist potenzialorientiert.
Der Begabungsdiagnostiker wird eine Wohlfühlatmosphäre schaffen, in der das Kind sein Potenzial zeigen kann.
Das Kind wird von einer einzigen Person begutachtet und begleitet, vom Erstgespräch bis zum Abschlussgespräch.
Du erhältst eine ausführliche Auswertung, die du in der Schule vorlegen kannst.
Auf Wunsch erhältst du Empfehlungen oder ein Gutachten, welches hilfreich für den Umgang mit dem Kind ist, um sein Potenzial zu fördern.
Sollte es erforderlich sein, könnte im Nachgang eine ADHS- oder andere Diagnostik auf dem klinischen Weg erfolgen.
Hochbegabung hat viele Gesichter
Was ist eine Höchstbegabung?
Eine Höchstbegabung beginnt ab einem Intelligenzwert, bzw. IQ von 145. Die Schwierigkeit besteht darin, die Höhe des IQs in diesen Regionen verlässlich zu bestimmen. Das liegt einfach daran, dass es wenig Vergleichswerte gibt, um die Tests in diesem Bereich zu normieren. Als Konsequenz gilt aber, dass sich viele Eigenschaften von Hochbegabten in diesem Bereich noch einmal verstärkt zeigen können.
Dazu ein kleines Gedankenexperiment. Stell dir vor, du gehst als Normalbegabter in eine Förderschule für Minderbegabte. Du musst dort jeden Tag hin, weil du Schulpflicht hast. Wie wirst du dich nach ein paar Wochen, Monate oder Jahre fühlen? Ähnlich darfst du dir das vorstellen, wenn Hochbegabte eine normale Schule besuchen.
Das DSGVO-konforme Online-Terminplaner und Terminbuchungstool: > Hier entdecken. (Werbung)
Oft gelingt es gut, aber manchmal stoßen Hochbegabte hier schnell an ihre Grenzen und geraten ins Underachievement. Wenn nun ein Höchstbegabter sich mit Hochbegabten umgibt, können die gleichen Passungsprobleme auftauchen.
Sind Hochbegabte sozial auffällig?
Während sich die meisten hochbegabten Kinder und Erwachsene recht gut anpassen können, gibt es einen kleinen Teil, die ihre Langeweile und Unterforderung offen zeigen. Die Folge sind Clownereien im Unterricht und Verhaltensauffälligkeiten, aber auch Rückzug und psychosomatische Beschwerden wie Kopf- oder Bauchschmerzen. Durch ihr "Anders Denken" haben die betroffenen Kinder möglicherweise Probleme, sich sozial anzupassen. Daher bevorzugen es viele von ihnen, lieber allein zu sein und ihren Neigungen nachzugehen.
Befinden sie sich in einem Umfeld von Gleichgesinnten, blühen sie plötzlich auf und zeigen ihr volles Potenzial. Von daher gibt es keine ultimative Antwort auf diese Frage, sondern nur eine Tendenz, dass Hochbegabte sozial auffällig sein können. Oder sagen wir es anders, dass sie nicht der Norm entsprechen und ein nonkonformes Verhalten an den Tag legen, was nicht unbedingt negativ sein muss.
Denn gerade dieses Verhalten eröffnet neue Sichtweisen und ermöglicht, Dinge zu hinterfragen, die schon immer so waren. Ich betrachte das als sehr positiv.
Spät erkannte hochbegabte Erwachsene
An dieser Stelle hebe ich meine Hand, denn ich gehöre auch zu dieser Gruppe. Ich habe meine eigene Hochbegabung erst im Alter von 53 Jahren entdeckt, während ich mein Buch geschrieben habe. Schon immer hatte ich das Gefühl, anders zu sein und nicht so ganz dazuzugehören. Ich war verträumt, eine Durchschnittsschülerin, wiederholte die 8. Klasse nach einem Mobbing und legte mein Abitur mit 3,2 ab. Was meinen Lebenslauf angeht, ist dieser alles andere als gradlinig, da ich mich für viele Dinge interessiere und ausprobiere.
Doch nie hatte ich an eine Hochbegabung gedacht. Erst durch meine Kinder und eine Geschichte einer anderen Mutter, die meiner sehr glich, habe ich mich einer Testung gestellt. Das Ergebnis überwältigte mich. Doch es tat mir gut zu wissen, dass ich nicht ganz so dumm bin, wie ich mich manchmal fühle. Im Gegenteil, das Ergebnis bestätigt und schwarz auf weiß vorliegen zu haben, bestärkt mich, wenn ich mal wieder an mir selbst zweifle. Vielleicht kennst du das. Aber das ist eine andere Geschichte, die sicher einen weiteren Blogartikel wert ist.
Kann man ADHS und eine Hochbegabung haben?
Ja, das ist durchaus möglich. Diese Menschen nennt man twice exceptional, also zweifach außergewöhnlich. Das bedeutet, ADHS und eine Hochbegabung können miteinander verknüpft sein. Oft genug maskiert das ADHS die Begabung, sodass das Potenzial nicht entsprechend genutzt werden kann. Das gilt auch für eine Autismus Spektrum Störung sowie für eine Lese-Rechtschreib-Schwäche, also LRS. All das kann mit einer Hochbegabung Hand in Hand gehen.
Die große Gefahr besteht an dieser Stelle immer in Fehldiagnosen, worüber ich diesen Artikel geschrieben habe. Daher sollte bei einer Diagnostik immer genau hingeschaut werden. Denn viele Symptome überschneiden sich. Die Ausprägungen einer Hochbegabung sind oft denen einer psychischen Störung ähnlich. Darüber aufzuklären, ist für mich wichtig und auch ein Grund für diesen Artikel: Ab wann ist man hochbegabt - Antworten zur Hochbegabung. Denn Basiswissen ist die Voraussetzung und der Einstieg ins Thema.
Daneben gibt es aber auch Doppeldiagnosen. Wichtig ist, dass die Folge einer Diagnostik, die Behandlung an sich, klug gewählt wird. Genau die kann für jedes Kind anders aussehen. Oftmals ist es ein Suchen nach der optimalen Lösung, die erst Jahre später gefunden wird.
Ab wann ist man hochbegabt - Antworten zur Hochbegabung
Ich hoffe, ich konnte dir mit diesem Artikel einige Antworten liefern. Vieles weitere beantworte ich in meinem Buch „Hochbegabt gescheitert – und neue Türen öffnen sich“. Dort gehe ich weitaus intensiver auf die einzelnen Thematiken ein. Ab wann ist man hochbegabt - Antworten zur Hochbegabung, dieser Artikel war mir ein Bedürfnis.
Denn nach diesen Basisinformationen wird immer wieder gesucht. Ganz gleich, ob von Eltern oder von Lehrkräften. Wichtig ist, offen für das Thema zu sein und keine Vorurteile zu haben. Denn Hochbegabte benötigen besonders in der Schule Förderung. Damit diese Kinder ihr volles Potenzial zeigen können, Selbstwirksamkeit erfahren und mit einer hohen inneren Motivation ihren Neigungen nachgehen dürfen.
Vier aufregende Wochen aus dem Leben einer Selfpublisherin Als Selfpublisher ein Buch schreiben und veröffentlichen – das bedeutet Ausnahmezustand. Genau das umschreibt meine derzeitige Situation, zwei Wochen nach Veröffentlichung meines Buchs auf Amazon. Ich habe ein Buch geschrieben: "Hochbegabt gescheitert - und neue Türen öffnen sich". 328 Seiten voller persönlicher Erfahrungen aber auch mit fachlichen […]
Im Rahmen einer Blogparade, die Begabungsexpertin Dina Mazzotti zum Thema Kreativität ins Leben gerufen hat, ist dieser Blogartikel zum Thema: Wie hochbegabte Kinder von Kreativität in der Schule profitieren“ entstanden. Er ist eine Ergänzung zu den Ausführungen in meinem Buch „Hochbegabt gescheitert – und neue Türen öffnen sich“, in dem ich über unsere Erfahrungen mit […]
Rezensionen für dein Buch sind von unschätzbarem Wert, wenn du Bücher verkaufen möchtest. Da ist es egal, ob die Rezensionen auf Online-Plattformen auftauchen, wie beispielsweise Amazon. Aber auch Rezensionen in Fachzeitschriften sind wichtig für dein Buchmarketing. Anhand eines Beispiels einer negativen Rezension möchte ich dir heute einen Einblick geben, wie ich persönlich damit umgehe und […]
Bevor ich mich tief in dieses so wichtige Thema einlasse, möchte ich klarstellen, dass ich aus Sicht einer betroffenen Mutter mit einer über 15-jährigen Erfahrung auf diesem Gebiet schreibe. Ich erhebe keinen Anspruch auf wissenschaftliche Korrektheit. Ich möchte in diesem Artikel Eltern Impulse geben, aber auch Lehrkräfte und Psychologen bzw. Therapeuten dafür sensibilisieren, ein Augenmerk […]
Susanne Burzel führt seit über 12 Jahren ihre eigene Werbeagentur und profitiert von einer vielfältigen Erfahrung (Grundschullehramt, Diskothek, Werbekauffrau, Dipl. Betriebswirtin, Dirigentin, Autorin, Podcasterin). Sie entdeckte ihre eigene Hochbegabung erst vor kurzer Zeit. Sie bloggt auf dieser Seite über Hochbegabung und Selfpublishing.
Hinweis: In meinen Blogartikeln findest du persönliche Empfehlungen, die von mir getestet sind. Sie sind mit (Werbung) gekennzeichnet. Dies sind sogenannte Affiliate-Links. Das heißt, ich erhalte im Falle eines Kaufs des Produktes eine kleine Provision zur Finanzierung des Blogs. Für dich bleibt der ursprüngliche Kaufpreis aber derselbe.
Unerhört begabt und sensibel ist der Podcast über Hochbegabung und Hochsensibilität mit Petra Eckert und Susanne Burzel. Erhalte Erfahrungs-Impulse für Eltern und Lehrkräfte.