Was ist ein IQ und wie wird der IQ gemessen?

15. Februar 2025

Der IQ ist ausgeschrieben der Intelligenzquotient. Für was steht der IQ? Er misst die Intelligenz eines Menschen. Die Intelligenz ist die allgemeine Fähigkeit, logisch zu denken, zu abstrahieren und Probleme zu lösen. Intelligenz ist somit das individuelle Potenzial, was jeder Mensch von Geburt an mitbringt. Je nach Umfeld und Umgebung, indem sich ein Mensch befindet und bewegt, kann die tatsächliche Nutzung des jeweiligen Potenzials sehr unterschiedlich ausfallen.

Definition von Intelligenz (IQ)

Anhand von Intelligenztests wird der IQ gemessen. Je nachdem, wie hoch die Werte ausfallen, spricht man von unterschiedlichen Begabungen, z. B. von Minderbegabung, Normalbegabung oder Hochbegabung. Die Verteilung der Intelligenzwerte in der Bevölkerung, in dem man z. B. die z. B: auch für den Durchschnitts-IQ Deutschlands steht, entspricht der Gaußschen Normalverteilung, die in einer IQ-Glockenkurve verbildlicht werden kann.

Was ist ein IQ
Gaußsche Normalverteilung IQ

Die IQ-Normalverteilung von Intelligenz in einer IQ-Skala

  • IQ < 70 = weit unterdurchschnittliche Begabung, betrifft 2,1 % der Bevölkerung.
  • IQ 70-85 = unterdurchschnittliche Begabung, betrifft 13,6 % der Bevölkerung.
  • IQ 86-114 = durchschnittliche Begabung, betrifft 68,2 % der Bevölkerung.
  • IQ 115-129 = überdurchschnittliche Begabung, betrifft 13,9 % der Bevölkerung.
  • IQ 130-144 = Hochbegabung, betrifft 2,1 % der Bevölkerung.
  • IQ < 145 = Höchstbegabung, betrifft 0,1 % der Bevölkerung.

Wie hoch ist ein normaler IQ?

Ein IQ-Normalwert liegt bei einem Durchschnitt von IQ 100. Hier gibt es eine Standardabweichung von 15 Prozentpunkten. Das ist eine Streuung der Werte von plus/minus 15. Also liegt die IQ Normalverteilung zwischen einem IQ von 85 und 115.

Wie wird ein IQ gemessen?

Ein IQ wird mithilfe standardisierter Testverfahren getestet bzw. diagnostiziert. Die Testung kann auf verschiedenen Wegen vorgenommen werden:

  • Im Rahmen einer klinischen Diagnostik: Vor allem bei psychischen Auffälligkeiten wie ADHS, Autismus Spektrum Störung oder anderen Neurodivergenzen ist der IQ-Test ein Bestandteil der klinischen Diagnostik. Das Ergebnis kann jedoch durch vielfältige Einflüsse verfälscht sein – Stichwort Fehl- und Doppeldiagnosen.
  • Im Rahmen einer Begabungsdiagnostik: Hier steht die Messung der Intelligenz im Fokus. Der Proband erhält auf Wunsch ein Gutachten, welches für die Schule oder die Arbeitsstelle relevant sein kann, vor allem, wenn es zu Problemen wie Verhaltensauffälligkeiten oder Underachievement gekommen ist.
  • Im Rahmen von Aufnahmeprüfungen: Die bekannteste ist der Gruppentest des Hochbegabtenvereins Mensa. Anhand diesem wird gemessen, ob eine Mitgliedschaft möglich ist. Die Voraussetzung dafür ist eine attestierte Hochbegabung (IQ höher als 130).

Was wird bei einem IQ-Test gemessen?

Innerhalb eines IQ-Tests werden verschiedene Bereiche unter streng einzuhaltenden Vorgaben getestet, unter anderem das sprachliche Verständnis, die visuell-räumliche Verarbeitung, das fluide Schlussfolgern, das Arbeitsgedächtnis und die Verarbeitungsgeschwindigkeit. Die Test-Bereiche variieren jedoch in den unterschiedlichen Testverfahren. Heute erfolgt die Auswertung computergestützt. Ein Rechenverfahren ermittelt schließlich den Gesamt-IQ, welcher aber nicht dem einfachen Durchschnitt der Summe einzelnen Teilbereiche entspricht.

Die Bedeutung von besonderen IQ-Grenzwerten

Beispiel IQ 86:

Ein IQ-Wert von 86 liegt einen Prozentpunkt höher als der Beginn des Durchschnittswerts. Dieser stark nachgefragte Wert liegt im Normalbereich. Alles was unter einem IQ von 85 liegt, befindet sich im unterdurchschnittlichen Bereich.

Beispiel IQ 114:

Ein IQ-Wert von 114 befindet sich ebenfalls im Normalbereich, jedoch einen Prozentpunkt unter der überdurchschnittlichen Begabung. Als überdurchschnittlich begabt gelten 13,9 % der Bevölkerung.

Beispiel IQ 129:

Ein IQ von 129 hat den Bereich der Hochbegabung, die ab einem IQ über 130 beginnt, um einen Prozentpunkt verpasst. Daher ist ein dieser Wert der überdurchschnittlichen Begabung zuzuordnen.

Beispiel IQ 144:

Ab einem IQ von 145 sprechen wir von einer Höchstbegabung, daher gelten Menschen mit einem IQ 144 als hochbegabt. Nur 0,1 % der Bevölkerung weisen Werte über IQ 145 auf. Heute kann ein IQ-Wert bis 160 verlässlich gemessen werden. Darüber hinaus fehlen die Vergleichsmöglichkeiten und beruhen lediglich auf Schätzungen.

Bewertung der IQ-Grenzwerte:

Die Grenzwerte in der IQ-Diagnostik sind mit Vorsicht zu genießen. Denn die gemessenen IQ-Werte weisen ein Vertrauensintervall von +/- 1-5 % auf. So kann ein Ergebnis von einem IQ 129 in Wahrheit ein IQ zwischen 125 und 133 bedeuten.

Das liegt daran, dass ein verlässliches Ergebnis von vielen Faktoren abhängt, z. B. von der Tagesform und dem Wohlbefinden der zu testenden Person aber auch dem Testleiter selbst. Daher sind die IQ-Werte nicht als absolut zu sehen. Um eine bessere Einschätzung vorzunehmen, werden oft zusätzlich der AFI (Allgemeiner Fähigkeits-Index) sowie der KLI (Kognitive Leistungsindex) berechnet. Eine Abweichung kann ein Indiz auf Underachievement sein.

Geschichte der IQ-Tests

Bereits 1912 definierte der deutsche Psychologe William Stern den ersten IQ für Kinder. Damals benannte er jedoch keinen konkreten Wert, wie es heute der Fall ist. Vielmehr sprach er von einem Intelligenzalter. Erst 1932 wurde eine neue IQ-Skala von David Wechsler eingeführt, nach der auch heute noch gemessen wird.

Welche IQ-Testverfahren gibt es bzw. wie misst man den IQ?

Je nach Alter des Probanden kommen unterschiedliche Testverfahren zum Einsatz. Der bekannteste für Kinder ist der WISC (Wechsler-Intelligenztest für Kinder – bis 2011 auch bekannt als HAWIK) und der WAIS (Wechsler-Intelligenztest für Erwachsene). Daneben gibt es noch weitere Testverfahren mit unterschiedlichen Schwerpunkten: WPPSI, IDS, KFT, PSB, IST, AID und viele weitere. Hier erhältst du einen differenzierten Überblick.   

Regelmäßige Neunormierungen der IQ Werte

Es ist bewiesen, dass die Intelligenz in den Industrieländern stetig steigt. Um die Werte trotzdem vergleichbar zu halten, müssen die Tests von Zeit zu Zeit neu normiert werden. So bleibt der Durchschnitts-IQ-Wert von 100 erhalten. Aus diesem Grund erhalten die Testverfahren eine Versionsnummer, die jeweils angefügt wird – hier am Beispiel des WISC:

  • 1956: HAWIK
  • 1983: HAWIK-R (revidiert)
  • 1999: HAWIK III
  • 2007: HAWIK IV
  • 2011: WISC-IV
  • 2017: WISC-V

(Quelle)

Wie oft darf ein IQ-Test durchgeführt werden?

Zwischen zwei Testungen sollten mindestens zwei Jahre liegen. Die Ergebnisse können vom Probanden nicht nach oben positiv beeinflusst werden, wohl aber nach unten. So entstehen oft schlechtere Ergebnisse als das Potenzial eigentlich hergibt. Daher ist darauf zu achten, dass die äußeren Umstände für den Test ideal sind und der Proband sich wohlfühlt, damit er sein Potenzial voll zeigen kann. Aus diesem Grund sind Begabungsdiagnostiken oft klinischen Diagnostiken vorzuziehen. Vor allem um eine vermutete Begabung abzuklären, gerade wenn eine Verhaltensauffälligkeit vorliegt. Denn die Symptomatiken von Hochbegabung können denen von ADHS, Autismus Spektrum Störung oder anderen Neurodivergenzen sehr ähnlich sein.

Hochbegabt gescheitert Susanne Burzel

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Susanne Burzel Autorin
2024 veröffentlichte ich mein Buch "Hochbegabt gescheitert - und neue Türen öffnen sich". Seitdem schreibe ich in meinen Blogartikeln über meine Erfahrungen zum Selfpublishing aber auch über Hochbegabung und allem, was das Thema berührt. 

Ich führe seit über 12 Jahren meine eigene Werbeagentur und profitiere von einer vielfältigen Erfahrung (Grundschullehramt, Diskothek, Werbekauffrau, Dipl. Betriebswirtin, Dirigentin, Autorin, Podcasterin). 

Meine eigene Hochbegabung entdeckte ich erst, als ich 52 Jahre alt war. Ich möchte Eltern Mut machen und Lehrkräfte sowie Verantwortliche für das Thema sensibilisieren.

Meine Publikationen

Hochbegabt gescheitert Susanne BurzelEin Baumhaus zum Träumen Susanne BurzelBusiness Helden Susanne Burzel

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