Der IQ, also der Intelligenzquotient, misst die Intelligenz eines Menschen. Die Intelligenz ist die allgemeine Fähigkeit, logisch zu denken, zu abstrahieren und Probleme zu lösen. Intelligenz ist somit das individuelle Potenzial, was jeder Mensch von Geburt an mitbringt. Je nach Umfeld und Umgebung, indem sich ein Mensch befindet und bewegt, kann die tatsächliche Nutzung des jeweiligen Potenzials sehr unterschiedlich ausfallen.
Definition von Intelligenz (IQ)
Anhand von Intelligenztests wird der IQ gemessen. Je nachdem, wie hoch die Werte ausfallen, spricht man von unterschiedlichen Begabungen, z. B. von Minderbegabung, Normalbegabung oder Hochbegabung. Die Verteilung der Intelligenzwerte in der Bevölkerung entspricht der Gaußschen Normalverteilung, die in einer Glockenkurve verbildlicht werden kann.

Die Normalverteilung von Intelligenz in Werten
- IQ < 70 = weit unterdurchschnittliche Begabung, betrifft 2,1 % der Bevölkerung.
- IQ 70-85 = unterdurchschnittliche Begabung, betrifft 13,6 % der Bevölkerung.
- IQ 86-114 = durchschnittliche Begabung, betrifft 68,2 % der Bevölkerung.
- IQ 115-129 = überdurchschnittliche Begabung, betrifft 13,9 % der Bevölkerung.
- IQ 130-144 = Hochbegabung, betrifft 2,1 % der Bevölkerung.
- IQ < 145 = Höchstbegabung, betrifft 0,1 % der Bevölkerung.
Wie wird ein IQ gemessen?
Ein IQ wird mithilfe standardisierter Testverfahren getestet bzw. diagnostiziert. Die Testung kann auf verschiedenen Wegen vorgenommen werden:
- Im Rahmen einer klinischen Diagnostik: Vor allem bei psychischen Auffälligkeiten wie ADHS, Autismus Spektrum Störung oder anderen Neurodivergenzen ist der IQ-Test ein Bestandteil der klinischen Diagnostik. Das Ergebnis kann jedoch durch vielfältige Einflüsse verfälscht sein – Stichwort Fehl- und Doppeldiagnosen.
- Im Rahmen einer Begabungsdiagnostik: Hier steht die Messung der Intelligenz im Fokus. Der Proband erhält auf Wunsch ein Gutachten, welches für die Schule oder die Arbeitsstelle relevant sein kann, vor allem, wenn es zu Problemen wie Verhaltensauffälligkeiten oder Underachievement gekommen ist.
- Im Rahmen von Aufnahmeprüfungen: Die bekannteste ist der Gruppentest des Hochbegabtenvereins Mensa. Anhand diesem wird gemessen, ob eine Mitgliedschaft möglich ist. Die Voraussetzung dafür ist eine attestierte Hochbegabung (IQ höher als 130).
Was wird bei einem IQ-Test gemessen?
Innerhalb eines IQ-Tests werden verschiedene Bereiche unter streng einzuhaltenden Vorgaben getestet, unter anderem das sprachliche Verständnis, die visuell-räumliche Verarbeitung, das fluide Schlussfolgern, das Arbeitsgedächtnis und die Verarbeitungsgeschwindigkeit. Die Test-Bereiche variieren jedoch in den unterschiedlichen Testverfahren. Heute erfolgt die Auswertung computergestützt. Ein Rechenverfahren ermittelt schließlich den Gesamt-IQ, welcher aber nicht dem einfachen Durchschnitt der Summe einzelnen Teilbereiche entspricht.
Geschichte der IQ-Tests
Bereits 1912 definierte der deutsche Psychologe William Stern den ersten IQ für Kinder. Damals benannte er jedoch keinen konkreten Wert, wie es heute der Fall ist. Vielmehr sprach er von einem Intelligenzalter. Erst 1932 wurde eine neue IQ-Skala von David Wechsler eingeführt, nach der auch heute noch gemessen wird.
Welche IQ-Testverfahren gibt es?
Je nach Alter des Probanden kommen unterschiedliche Testverfahren zum Einsatz. Der bekannteste für Kinder ist der WISC (Wechsler-Intelligenztest für Kinder – bis 2011 auch bekannt als HAWIK) und der WAIS (Wechsler-Intelligenztest für Erwachsene). Daneben gibt es noch weitere Testverfahren mit unterschiedlichen Schwerpunkten: WPPSI, IDS, KFT, PSB, IST, AID und viele weitere. Hier erhältst du einen differenzierten Überblick.
Regelmäßige Neunormierungen
Es ist bewiesen, dass die Intelligenz in den Industrieländern stetig steigt. Um die Werte trotzdem vergleichbar zu halten, müssen die Tests von Zeit zu Zeit neu normiert werden. So bleibt der Durchschnitts-IQ-Wert von 100 erhalten. Aus diesem Grund erhalten die Testverfahren eine Versionsnummer, die jeweils angefügt wird – hier am Beispiel des WISC:
- 1956: HAWIK
- 1983: HAWIK-R (revidiert)
- 1999: HAWIK III
- 2007: HAWIK IV
- 2011: WISC-IV
- 2017: WISC-V
(Quelle)
Wie oft darf ein IQ-Test durchgeführt werden?
Zwischen zwei Testungen sollten mindestens zwei Jahre liegen. Die Ergebnisse können vom Probanden nicht nach oben positiv beeinflusst werden, wohl aber nach unten. So entstehen oft schlechtere Ergebnisse als das Potenzial eigentlich hergibt. Daher ist darauf zu achten, dass die äußeren Umstände für den Test ideal sind und der Proband sich wohlfühlt, damit er sein Potenzial voll zeigen kann. Aus diesem Grund sind Begabungsdiagnostiken oft klinischen Diagnostiken vorzuziehen. Vor allem um eine vermutete Begabung abzuklären, gerade wenn eine Verhaltensauffälligkeit vorliegt. Denn die Symptomatiken von Hochbegabung können denen von ADHS, Autismus Spektrum Störung oder anderen Neurodivergenzen sehr ähnlich sein.

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