Minderleistung in der Schule trotz Hochbegabung

8. Februar 2025

Du denkst, dass bei Hochbegabten in der Schule alles glatt läuft und sie eine problemlose Schulzeit haben? Weit gefehlt. Denn häufig kommt es zu einer Minderleistung in der Schule trotz Hochbegabung. In diesem Artikel gehen wir näher auf die besonderen Eigenschaften von Hochbegabung ein. Diese sollen das Verständnis dafür stärken, warum sie in der Schule großen Herausforderungen gegenüberstehen. Nicht alle sind in der Lage, diese entsprechend zu meistern und problemlos durch die Schulzeit zu kommen.

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Die besonderen Eigenschaften von hochbegabten Kindern und Jugendlichen

Hochbegabte denken anders, meist tiefer oder breiter. In jedem Fall komplexer und oft schneller. In der Schule kann dann schnell Langeweile entstehen. Die Kinder schalten ab und werden unter Umständen verhaltensauffällig oder resignieren still. Das Schöne ist zwar, dass sie sich allumfassend für ein Thema interessieren und alles darüber wissen wollen. Doch durch den Fachunterricht werden die Themen oft künstlich auseinandergerissen, nur in Bruchteilen oder oberflächlich behandelt.

Die meisten Hochbegabten haben eine sehr schnelle Auffassungsgabe und fühlen sich durch das übliche Klassentempo ausgebremst. Viel lieber möchten sie zügig zu einem neuen Thema wechseln, damit sie ihre Neugier und ihren Wissensdrang schnell befriedigen können.

Hochbegabte sind oft unkonventionell und lösungsorientiert

Hochbegabte bewegen sich oft abseits der üblichen Wege und möchten eigene Lösungen finden. Ihre unkonventionellen Ansätze sind im Schulalltag oft unerwünscht. Zum einen, weil sie Zeit kosten, darauf einzugehen. Aber auch, weil Lehrkräfte Vorbehalte und unbewusste Ängste haben können, durch das Wissen des Schülers übervorteilt zu werden.

Hochbegabung und ADHS

Viele der hochbegabten Schüler lehnen Wiederholungen ab, ihnen gelingt der Transfer zu anderen Aufgaben meist schnell und gut. Werden sie aber zu Wiederholungen gezwungen, wie das Schreiben eines Buchstabens über mehrere Seiten hinweg, verweigern sie diese Aufgabe. Sie schalten ab oder reagieren mit Wut und Unverständnis. Das ist der erste Schritt zu Minderleistung in der Schule trotz Hochbegabung.

Daneben haben Hochbegabte die Fähigkeit, komplexe und schwierige Aufgabenstellungen zu bearbeiten, während sie bei einfachen Aufgaben versagen. Sie hören dann von der Lehrkraft: "Mach erst mal die einfachen, dann bekommst du schwere Aufgaben." Es scheint ein Paradox zu sein, aber wir haben auch das bei unseren Söhnen erlebt. Das Problem dabei ist, sie bleiben stecken und resignieren.

Lernen lernen – ein Anspruch, der für Hochbegabte wichtig ist?

Gerade hochbegabten Kindern und Jugendlichen wird nachgesagt, dass sie das Lernen nicht gelernt haben, wenn sie in der weiterführenden Schule Probleme mit dem Schulstoff bekommen. Das fällt vor allem dann auf, wenn die Leistungen schlechter werden und möglicherweise eine Versetzung droht.

Das Frustrierende, was dann passieren kann, ist, dass die besondere Begabung des Kindes von den Lehrkräften infrage gestellt wird. "Wenn du das noch nicht einmal schaffst, kannst du nicht hochbegabt sein", lautet die Begründung. Stattdessen wird nach anderen Gründen gesucht, um das Verhalten oder Versagen zu erklären. Diesen Kindern wird dann schnell eine Diagnostik angedacht. Ihre Stärken verlagern sich auf vermeintliche Defizite. Fehldiagnosen können bereits in der Grundschule die gefährliche Folge sein.


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Warum noch lernen? Hochbegabten fällt in der Grundschule vieles zu

Ich möchte anmerken, dass die hier besprochenen Problematiken mit dem Schulbesuch nicht auf alle Hochbegabte zutreffen. Der Großteil der besonders begabten oder hochbegabten Schüler durchläuft ohne (vermeintliche) Probleme die Schule und kann sich gut anpassen. Aber dann gibt es diesen kleinen Teil von ca. 15 % mit großen Problemen. Sie rutschen in den Bereich des Underachievements (der schulischen Minderleistung).

Halten wir fest: In der Grundschule fällt den meisten begabten und hochbegabten Kindern vieles zu. Daher brauchen sie sich selten anstrengen, um ihr Können zu beweisen. Manche von ihnen können bereits bei der Einschulung lesen und schreiben. Einige befinden sich auf dem Niveau eines Zweit- oder Drittklässlers. Vor allem diese Schülerinnen und Schüler müssen nicht aktiv lernen. Somit eignen sie sich keine schulischen Lernstrategien an, die in den ersten Schuljahren den Grundstein für das weitere schulische Lernen legen.

Hochbegabte Kinder sind Meister im Lernen, oder?

Dass gerade hochbegabte Kinder sehr gut lernen können, zeigt sich in ihren außerschulischen Aktivitäten. Sie begeistern sich für ein Thema oder ein Themengebiet und werden zu außergewöhnlichen Experten. Dazu geben sie keine Ruhe, bis sie nicht auch das kleinste Detail und die Zusammenhänge erfasst haben. Dass dann gesagt wird, sie haben das Lernen nicht gelernt, weil sie in der Schule versagen, ist für mich ein Widerspruch in sich selbst. Hier wird deutlich, wie sehr die Begeisterung zum Lerngegenstand bei diesen Kindern eine Rolle spielt.

Hochbegabte Kinder im Schulsystem

Besser gelegen sind diesen Schülern daher offene Lernkonzepte, wie das selbstgesteuerte oder kreative Lernen. Das heißt, die Schüler entscheiden weitestgehend selbst, wie sie an den Stoff herangehen und wie tief sie eintauchen möchten. Der Lehrer führt lediglich in das Thema ein und steht anschließend als Lernbegleiter und Ratgeber zur Seite, indem er Impulse gibt.

Sind die Schülerinnen und Schüler begeistert oder ist ihr Interesse zumindest geweckt, kann sich dies schließlich zu einem Selbstläufer entwickeln. Das Lernen beginnt, Spaß zu machen.

Lernfrust bei Hochbegabten wirkt sich fatal aufs spätere Leben aus

Viele Hochbegabte hinterfragen den Lernstoff und suchen nach dem tieferen Sinn. Die Fragen danach können jedoch nicht alle Lehrkräfte zufriedenstellend beantworten. Es kommt oft vor, dass die Kinder als Antwort hören: „Das steht so im Lehrplan“, oder ein schlichtes: „Darum.“ Was müssen diese Aussagen bei Schülern anrichten? Sie verlieren damit erst recht den Bezug zum schulischen Lernen. Mancher Schüler verlässt später die Schule mit den Worten „Ich will nie wieder lernen“ oder „Lernen ist doof“.

Im schlimmsten Fall fehlt es diesen jungen Menschen später an Ehrgeiz und Durchhaltevermögen. Aber auch an Selbstwirksamkeit, wenn es darum geht, einen Beruf zu erlernen oder ein Studium zu beginnen. Gerade Hochbegabte unterliegen hier einem sehr hohen Risiko, wie auch die großartige 37 Grad Dokumentation „Schlauer als der Rest der Welt“ von Antje Diller-Wolff aufzeigt. Wie viele Potenziale gehen hierbei verloren oder liegen einfach nur brach.

Minderleistung in der Schule trotz Hochbegabung

In einer hörenswerten Podcastfolge „Die Schule brennt“ mit Bob Blume erzählt Michael Pallesche, wie eine Lehrerin in einer Unterrichtsstunde einen spontanen Break vornahm, um bei den Schülern zu erfragen, warum dieser Lernstoff gerade wichtig sei, bzw. was der Sinn dahinter sein könnte. Diese Unterbrechung dauerte nur 2 Minuten, öffnete aber den Blick in Richtung Sinnhaftigkeit des Lernstoffs.

Die Frage gab Antworten, warum sie genau das lernen, womit sie gerade beschäftigt sind. Diese Antwort kann und darf für jeden individuell ausfallen. Aber sie kann helfen, auch bei weniger motivierenden Lerninhalten am Ball bleiben zu können.

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Anekdote: Unterrichtsverweis wegen empfundener Sinnlosigkeit

Unser älterer Sohn besucht mittlerweile eine Berufsschule. Er liebt es, dorthin zu gehen, denn hier kann er alles fragen, was er zu seinem Beruf wissen möchte. Er darf endlich das lernen, was ihn begeistert.

Im Ethik-Unterricht wählte die Klasse das Thema „Sterben und Tod“. In der ersten Stunde diskutierte mein Sohn mit der Lehrerin intensiv über das Thema, weil es ihn so sehr interessierte. Doch danach änderte die Lehrerin ihr Unterrichtskonzept. Sie schauten Filme zum Thema und lasen viel im Buch, kombiniert mit dem Lösen von schriftlichen Aufgaben.

Unser Sohn beschäftigte sich irgendwann mit dem Lösen von Führerscheinaufgaben über das Handy im Unterricht, was ihm einen Verweis aus der Klasse einbrachte. Doch er nahm dies nicht hin und sprach mit der Lehrerin. Er sagte sinngemäß: „Wir haben so viele Glaubensrichtungen in unserer Klasse. Jede geht anders mit dem Tod um. Mich interessiert, wie sie darüber denken und was sie zu berichten haben. Filme zu schauen und im Buch zu lesen bringt mich jedoch nicht weiter. Solange wir nicht über das Thema sprechen und diskutieren, werde ich mich auch weiterhin mit anderen Dingen beschäftigen.“

Warum ist die intrinsische Motivation für Hochbegabte wichtig?

Schauen wir uns als nächstes die Motivation an. In meinem Buch „Hochbegabt gescheitert – und neue Türen öffnen sich“ durchzieht die mangelnde Motivation in der Schule wie ein roter Faden unsere Geschichte. Sie war schließlich der Grund für die Vermeidungshaltung und schließlich Verweigerung des Schulbesuchs. Doch was ist Motivation und was bewirkt sie?

Wir unterscheiden die intrinsische und die extrinsische Motivation voneinander. Die extrinsische Motivation ist – wie der Name schon sagt - motiviert von außen. Wir tun etwas, weil wir sonst negative Folgen befürchten oder weil wir positive Dinge erwarten. Diese Motivation reicht nur bis zu einem gewissen Grad aus, um uns zu Handlungen zu bewegen. Übertragen auf die Schule meine ich damit: Um uns nachhaltig zum Lernen zu bewegen.

Das Potenzial von Hochbegabten erkennen

Babys sind das beste Beispiel für die intrinsische Motivation

Abgesehen davon, dass es langfristig keine gute Motivation ist, gute Noten für meine Lehrer oder für meine Eltern zu erreichen, kann dies doch kurzfristig zu Höchstleistungen anspornen. Doch auf Dauer spürt das Kind oder der Jugendliche, dass es sich negativ auf das eigene Selbstbewusstsein und die Selbstwirksamkeit auswirkt. Irgendwann werden die innere Stimme und der Drang nach Selbstverwirklichung lauter. Spätestens dann greift die intrinsische Motivation, wenn das Kind verweigert und sich dem widmet, was es eigentlich tun möchte.

Die intrinsische Motivation ist von Anfang an aktiviert. Das sehen wir beispielsweise dann, wenn Babys sich an Möbeln hochziehen und versuchen, die ersten Schritte zu wagen. Sie geben nicht auf, denn sie verspüren einen inneren Drang, sich zu entwickeln. Das Stehen und das Gehen werden so lange versucht, bis sie es können. Ich denke, hier wird deutlich, welche Kraft Motivation haben kann.

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Hochbegabte lieben die Herausforderung – und scheitern bei einfachen Aufgaben

Es ist in der Tat so, dass viele Hochbegabte bei einfachen Aufgaben versagen, während schwierige Aufgaben von ihnen spielend leicht gelöst werden. Dies wirkt auf viele Lehrkräfte, aber auch Eltern als Widerspruch. Leider ist das oft der erste Schritt zu einer Minderleistung in der Schule trotz Hochbegabung oder höherer Begabung.

Eine weitere Anekdote dazu: Unser Sohn, der mittlerweile 20 Jahre alt ist, kann bis heute kein 1 x 1. Er hat sich einfach geweigert, das zu lernen, denn er hat den Sinn dahinter nie für sich entdeckt. „Ich kann es mir herleiten, daher brauche ich es nicht auswendig zu lernen“, war stets seine Antwort. Obwohl wir alles versucht haben, es ihm beizubringen. Glaub mir, wir waren sehr kreativ und haben sämtliche Trickkisten bemüht.

Das einzige Mal, dass unser Sohn sich darüber ärgerte, das 1 x 1 nicht zu können, war in der Begabungsdiagnostik. Damals war er 16 Jahre alt. Er sagte: „Ich hätte viel besser sein können, würde ich das 1 x 1 können.“ Das reichte jedoch nicht aus, dass er es nachträglich lernte. Schließlich trägt er seinen Taschenrechner immer in der Hosentasche mit sich. Möge sein Akku ewig halten.

Nun hat unser Sohn nach zwei Jahren Schulverweigerung ein Jahr lang die Oswald von Nell Breuning Schule (Förderschule für Hochbegabte) in Offenbach besucht. Seine Mathe-Prüfung legte er als Klassenbester mit der Note 1 ab. Dafür lernte er 2 Wochen vorher. Etwas später wurde er in den Grundrechenarten von der Reha-Abteilung der Arbeitsagentur getestet – und fiel durch.

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Hochbegabte Kinder fühlen sich oft anders

Hier wünschte ich den Lehrkräften einfach mehr Mut, das Risiko einzugehen und den sehr gut begabten und hochbegabten Kindern mehr zuzumuten. Sie würden überrascht sein, was da kommt und möglich ist. Denn ist die intrinsische Motivation aktiviert, können die hochbegabten Schüler Berge versetzen. Neben dem Leistungsbeweis kann dies positive Auswirkungen auf ihre Selbstwirksamkeit in der Schule haben, die so wichtig für ihr Selbstbewusstsein ist.

Kinder, die anders sind, und das sind Hochbegabte oft, ecken mit ihrer Art des Andersseins an. Sie hören öfter als anpassungsfähige Kinder, was sie nicht tun oder lassen sollen. Sie hören, dass sie sich bremsen sollen. Dass sie nicht nachfragen sollen, weil es nicht in den Lehrplan passt oder weil es sich zu sehr davon wegbewegt.

All das wirkt in den Kindern, und so braucht es Ermutigung. Das gelingt durch Bestärkung und positive Bestätigung. Sie tragen ein Potenzial in sich, was nicht brach liegen, sondern gelebt werden möchte. Ansonsten gehen sie ein wie eine Primel und resignieren.

Schulverweigerung von hochbegabten Schülern

Ja, ich arbeite nicht aktiv im Schuldienst und mir ist der intensive Blick darauf verwehrt. Der Schwerpunkt in meinem Buch liegt auf unserer Familiengeschichte mit hochbegabten Kindern, von denen unser älterer Sohn zwei Jahre lang die Schule verweigert hat. Das hat Gründe, und diese habe ich in meinem Buch beleuchtet. Rückblickeng gesehen unterlagen unsere Kinder der Minderleistung in der Schule trotz Hochbegabung, obwohl sie erst spät getestet wurden.

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Meine Erfahrungen sollen Eltern helfen, wenn auch sie vor der Frage stehen, warum Ihr Kind Minderleistung in der Schule trotz Hochbegabung erzielt. Ganz gleich, ob nach der Einschulung oder in der weiterführenden Schule. In meinem Buch findest du einen Hospitationsbericht einer besonderen Schule mit einem Konzept des selbstgesteuerten Lernens, die unten auch erwähnt ist. Aber jetzt werfen wir erst einmal einen Blick auf das Potenzial von Schülerinnen und Schülern allgemein.

Minderleistung in der Schule trotz Hochbegabung

Betrachten wir die Besonderheiten von überdurchschnittlich Begabten und Hochbegabten mit ihren Potenzialen, gibt es einiges zu beachten. Klar ist, dass sie unterschiedliche und starke Potenziale mitbringen – oft allgemeiner Art, aber auch sehr speziell. Diese berühren weniger die Unterrichtsinhalte, sondern wirken sich in anderen Fähigkeiten aus.

Das Verhalten, was daraus resultieren kann, geht in den verhaltensauffälligen Bereich. Vor allem dann, wenn das nonkonforme Verhalten ausgeprägt ist und sie sich weigern, Dinge zu tun, die ihnen vorgeschrieben werden. Ebenso kann ein optimaler Unterrichtsverlauf erschwert werden, wenn diese Kinder aufgrund ihres Wissensdranges ein impulsives Verhalten an den Tag legen. Hochbegabung kann sich unterschiedlich zeigen und erinnert oft an Symptome eines AD(H)S oder einer Autismus Spektrum Störung. Fehldiagnosen sind vorprogrammiert.

Hochbegabte Kinder im Schulsystem

Daneben gibt es Hochbegabte, die einfach dazugehören möchten und absichtlich schlechtere Leistungen erbringen, um nicht aufzufallen. Sie passen sich sehr gut an und maskieren ihre Begabung geschickt. In allen Fällen gerät der Blick verständlicherweise auf die Defizite.

Hochbegabte sind keine Hochtleister

Dass hinter all den Auffälligkeiten aber ein hohes Potenzial in Form einer besonderen Begabung oder sogar Hochbegabung schlummert, wird von vielen übersehen. Sie haben nicht gelernt, die Signale einer Hochbegabung richtig zu deuten, weil Lehrkräfte im Lehramtsstudium auf solche Fälle kaum vorbereitet werden.

Wie lernen Hochbegabte am besten im Schulsystem?

Wir haben gesehen, dass Hochbegabung in der Schule zur Herausforderung werden kann. Hochbegabte Kinder bringen viele Eigenschaften und Fähigkeiten mit, die jedoch im Schulsystem oft fehl am Platz sind. Sie neigen dann zu Verhaltensauffälligkeiten oder zum Rückzug, weil sie im Unterricht resignieren. Ihre Minderleistung im Unterricht wird dann oft auf fehlende Lernstrategien geschoben. Doch das ist nicht der einzige Grund.

Hochbegabte Kinder lernen sehr gerne, wenn sie ihre Neigungen nachgehen dürfen. Natürlich gibt es zu dem Thema viele weitere Zwischentöne, die in diesem Blogartikel Minderleistung in der Schule trotz Hochbegabung zu weit führen. Doch ich hoffe, dass ich für den ersten Blick eine gute Einführung geben konnte. Am wichtigsten finde ich, dass Lehrkräfte für dieses Thema sensibilisiert werden, damit sie sich noch besser auf diese Kinder einstellen können.

Schulen, die im staatlichen Schulsystem neue Wege gehen

Zum Abschluss möchte ich eine Liste von Schulen abbilden, die bereits neue Wege gehen. Denn in diesen Schulen erhalten Schülerinnen und Schüler mehr Freiheiten und mehr Selbstbestimmungsmöglichkeiten. Gerade das könnte unseren hochbegabten Kindern guttun, wenn sie von Anfang an in diesen Schulformen aufgenommen werden. Wie am Anfang bereits geschrieben, möchte ich diese Liste gerne erweitern. Schreibe mir dazu gerne eine Mail, dann nehme ich weitere Schulen gerne hier auf und verlinke sie. Es wäre mir eine Freude!

Liste der Schulen, die neue Wege gehen, in Deutschland:

  • Richtsbergschule Marburg
  • Projektschule Dresden
  • Friedrich Wilhelm Raiffeisen-Schule Wetzlar
  • Albert Schweitzer Schule Wetzlar
  • Alemannenschule Wutöschingen
  • Kennst du weitere? Erzähle davon in den Kommentaren, ich verlinke sie dann gerne hier.

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8 comments on “Minderleistung in der Schule trotz Hochbegabung”

  1. Liebe Susanne, danke für die Einblicke in die Hochbegabung. Das finde ich sehr interessant, denn ich habe mich vorher noch nie damit beschäftigt. So kann ich diese Menschen besser verstehen.
    Deine Bücher klingen sehr interessant, da werde ich Mal schmökern.

    Viel Freude und Erfolg weiterhin.

    Herzliche Grüße von Anita ❤️🙋🏼‍♀️

  2. Liebe Susanne, dein Artikel hat mich in die Schulzeiten meiner Zwillinge zurück katapultiert. Die eine rutschte wie ein heißes Messer durch Butter durch die Schule, die andere hatte massive Lernprobleme aufgrund einer Blockade im oberen Halswirbelbereich. Ich habe meine Zwillinge immer nach ihren Möglichkeiten unterstützt, aber die schier unerträglichen, 'nett' gemeinten Nachfragen anderer Mütter 'wie kann das denn sein?' waren kaum auszuhalten.
    ich bin froh, dass die zeit vorbei ist und beide glücklich ihren Berufen nachgehen.

    1. Liebe Kerstin.
      Es ist wirklich schön zu sehen, wenn die Kinder dennoch einigermaßen gesund aufwachsen, so dass sie ihren eigenen Leben gut und erfüllt nachgehen können. Diese Situation haben wir auch zumindest einmal hier - am zweiten arbeiten wir noch.
      Liebe Grüße, Susanne

  3. Liebe Susanne, ich lese deinen Artikel und musste immer wieder zwischendurch schlucken, hatte einen Kloß im Hals. Meine Tochter ist 15 und wurde vor 2,5 Jahren mit einer sozialen Phobie und Schulangst diagnostiziert. Je länger sich die Therapien schon hinziehen, wächst in mir der Gedanke, dass sie hochbegabt, dass sie einfach nur in diesem Schulsystem falsch sein könnte. Alles, worüber du in diesem Artikel schreibst, sehe ich bei ihr. Kurioserweise wurde mir auch von sämtlichen Ärzten und Therapeuten gesagt, sie hätte eine überdurchschnittliche Auffassungsgabe. Doch überprüft, ob sie hochbegabt ist, wurde nie geklärt. Vielleicht wäre für sie auch der Wechsel auf eine entsprechende Schule die Lösung gewesen.
    Ich danke dir sehr für diesen Blogbeitrag, weil er mich meine Tochter auf einmal mit ganz anderen Augen sehen lässt. Er lässt mich umdenken und überlegen, ob es nicht eine ganz andere Lösung gibt. Denn die Therapien zielen lediglich darauf ab, sie wieder im eigentlichen Schulsystem funktionieren zu lassen.
    Also nochmals Danke und liebe Grüße,
    Britta.

    1. Hallo, liebe Britta,
      Ich danke dir für deinen ausführlichen Kommentar. Ja, es ist wirklich traurig, was in der Schule passiert, wenn die Schulpflicht über das Wohl der Kinder gestellt wird. Das passiert leider sehr häufig und es macht mich wirklich fassungslos und traurig. Gerade gestern habe ich wieder einen Bericht gelesen von einem autistischen Kind, dessen Diagnose angezweifelt wurde und der von einer Online Schule wieder auf eine reguläre Schule wechseln soll. Dort wird er untergehen.
      Das ist auch der Grund für meinen Blog und für mein Buch, Denn es ist so wichtig für diese Themen zu sensibilisieren. Ich freue mich, wenn ich dabei einen Bausteinseite sein darf.
      Liebe Grüße, Susanne.

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Hallo, ich bin Susanne!

Susanne Burzel Autorin
2024 veröffentlichte ich mein Buch "Hochbegabt gescheitert - und neue Türen öffnen sich". Seitdem schreibe ich in meinen Blogartikeln über meine Erfahrungen zum Selfpublishing aber auch über Hochbegabung und allem, was das Thema berührt. 

Ich führe seit über 12 Jahren meine eigene Werbeagentur und profitiere von einer vielfältigen Erfahrung (Grundschullehramt, Diskothek, Werbekauffrau, Dipl. Betriebswirtin, Dirigentin, Autorin, Podcasterin). 

Meine eigene Hochbegabung entdeckte ich erst, als ich 52 Jahre alt war. Ich möchte Eltern Mut machen und Lehrkräfte sowie Verantwortliche für das Thema sensibilisieren.

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